NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre jüngste Talfahrt nach einer kurzen Erholung am Dienstag fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete im frühen Handel mit 71,79 Dollar 36 Cent weniger als am Dienstag. Damit kostet das Brent-Öl wieder in etwa so viel wie am Anfang der Woche, als es auf den tiefsten Stand seit April gefallen war.

Ähnlich sieht die Bewegung bei der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im August. Hier sank der Preis am Mittwochmorgen um 48 Cent auf 67,59 Dollar. Für die erneut nachgebenden Kurse machten Händler neue Daten zu den Lagerbeständen in den USA verantwortlich. Nach einer Erhebung des American Petroleum Institute legten diese zu.

Zudem drückt nach wie vor eine mögliche Ausweitung des Angebots auf die Preise. So will Saudi-Arabien zusätzliche Lieferungen an asiatische Kunden bereitstellen. US-Präsident Donald Trump denkt außerdem Berichten zufolge darüber nach, die nationale Sicherheitsreserve anzutasten, um die steigenden Ölpreise zu dämpfen.

Russland hatte ebenfalls bereits verlauten lassen, dass die Ölproduktion stärker angehoben werden könnte, als von den Ländern auf dem letzten OPEC-Treffen vereinbart wurde. Diese Ankündigungen hatten die Ölpreise zuletzt unter Druck gesetzt, nachdem sie Ende Juni wegen der Furcht vor einem deutlich sinkenden Angebot - vor allem aus dem Iran infolge neuer US-Sanktionen - deutlich angezogen hatten.

Seitdem sorgte auch die drohende Eskalation des Handelskriegs zwischen China und den USA und für wieder etwas niedrigere Notierungen, weil der Konflikt die Nachfrage drosseln könnte. Der Brent-Preis gab seit Ende Juni um knapp zehn Prozent nach./zb/fba