NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag deutlich gefallen und haben damit an die Verluste der vergangenen Handelstage angeknüpft. An den Finanzmärkten verstärkte sich die Sorge der Investoren vor den Folgen einer neuen Lungenkrankheit. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 62,01 US-Dollar. Das waren 1,20 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 1,14 Dollar auf 55,61 Dollar.

Im Verlauf der Woche hatten Meldungen über die neue Lungenkrankheit die Ölpreise wiederholt belastet. Der Preis für Nordsee-Öl und der für US-Öl sind seit Montag um jeweils etwa fünf Prozent gefallen.

"Nachfragesorgen haben eindeutig die Oberhand gewonnen", kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank den Handel. Seiner Einschätzung nach werden sie durch die weitere Ausbreitung des Coronavirus in China gestützt.

Am Ölmarkt gebe es die Sorge, dass eine mögliche starke Verbreitung des Virus die Reisetätigkeit und auch den Handel belasten könnte, begründete Experte Vandana Hari vom Beratungsunternehmen Vanda Insights in Singapur die fallenden Ölpreise. Zuletzt hatte die chinesische Regierung die besonders schwer von der neuen Lungenkrankheit betroffene Millionenmetropole Wuhan praktisch abgeriegelt.

Die Ölpreise erholten sich zuletzt aber von noch deutlicheren Verlusten. Die Rohölbestände der USA sind laut Energieministerium in der vergangenen Woche überraschend gefallen. Dies stützte die Preise ein wenig/jsl/he