NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Dienstag gesunken. Am Morgen hatten sie sich noch kaum verändert gehalten, erst ab dem Vormittagshandel ging es mit den Notierungen nach unten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 76,70 US-Dollar. Das waren 64 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 46 Cent auf 66,58 Dollar.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank reagierte der Ölmarkt zuletzt erstaunlich gelassen auf US-Sanktionen gegen den Ölsektor des Opec-Landes Iran, die im November in Kraft treten werden. "Noch ist unklar, wie stark die iranischen Ölexporte letztendlich fallen werden", hieß es in einer Analyse. Jüngste Verlautbarungen aus Russland hätten demnach dafür gesorgt, dass es am Ölmarkt in den vergangenen Handelstagen nicht zu einem stärkeren Anstieg der Ölpreise gekommen sei. Der Energieminister des zweitgrößten Ölförderlandes sieht derzeit keinen Grund, die zuletzt gestiegene russische Produktion auf dem aktuellen Niveau einzufrieren.

Marktbeobachter sprachen von einem eher impulsarmen Handel am Ölmarkt. Bereits seit Mitte der vergangenen Woche konnten sich die Ölpreise nach einer längeren Talfahrt stabilisieren. Zuvor hatte unter anderem die Sorge vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China und damit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt die Ölpreise belastet.

Im weiteren Handelsverlauf dürfte die Entwicklung der Ölreserven in den USA wieder stärker in den Fokus rücken und für neue Impulse sorgen. Am Abend werden Kennzahlen des Interessenverbands American Petroleum Institute (API) zur Entwicklung der Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche erwartet. Am Markt wird damit gerechnet, dass die amerikanischen Ölreserven die sechste Woche in Folge gestiegen sind./jkr/jsl/nas