NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch vor neuen Lagerdaten aus den USA nachgegeben. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 41,97 US-Dollar. Das waren 66 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 77 Cent auf 39,60 Dollar.

Marktteilnehmer nannten zum einen die schlechtere Stimmung an den internationalen Aktienmärkten als Grund für die Preisabschläge am Ölmarkt. An den Aktienbörsen herrscht vor allem die Angst vor einer zweiten Corona-Welle vor. Eine Neuinfektionswelle stünde den vorgenommenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen und damit der begonnenen konjunkturellen Erholung im Wege. Entsprechend würde die Ölnachfrage belastet.

Preisdruck erzeugten zum anderen neue Lagerdaten aus den USA. Das American Petroleum Institute (API) hatte am Dienstagabend einen abermaligen Anstieg der amerikanischen Rohölvorräte gemeldet. Am Mittwochnachmittag gibt das Energieministerium seine wöchentlichen Daten bekannt. Es wird mit einem neuerlichen Rekordstand gerechnet.

Die hohen Lagerbestände sind Ergebnis einer wegen der Corona-Krise schwachen Nachfrage nach Öl und Ölprodukten wie Benzin. Große Ölförderländer wie Saudi-Arabien und Russland haben deshalb ihre Produktion gedeckelt. Als Folge haben sich die Erdölpreise in den vergangenen Wochen spürbar von ihrem heftigen Einbruch in der Corona-Krise erholt. Zurzeit rangieren sie in der Nähe dreimonatiger Höchststände./bgf/jsl/jha/