NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag an die Kursgewinne vom Vortag angeknüpft und sind weiter gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete gegen Mittag 72,29 US-Dollar. Das waren 32 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 45 Cent auf 63,55 Dollar. Am Montag hatten die Ölpreise zunächst deutlich zugelegt, die Zuwächse aber nur teilweise halten können.

Gestützt werden die Ölpreise derzeit durch die Aussicht auf eine anhaltend knappe Produktion. Das Erdölkartell Opec und mit ihm verbündete Förderländer könnten bald eine entsprechende Entscheidung treffen. Ursprünglich sollte das entscheidende Treffen der in der "Opec+" zusammengefassten Staaten Ende Juni stattfinden. Rohstoffexperten der Commerzbank verwiesen auf Meldungen vom Vortag, wonach das Treffen möglicherweise auf Anfang Juli verschoben werden könnte.

Eine Verschiebung des Treffens würde auf bestehende Meinungsverschiedenheiten innerhalb der "Opec+" hindeuten, hieß es in der Commerzbank-Analyse. "Insbesondere Russland scheint mit der am Wochenende von Saudi-Arabien in Aussicht gestellten Verlängerung des Kürzungsabkommens nicht glücklich zu sein", schreiben die Experten.

Gebremst werden die Ölpreise nach wie vor durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China, weil er auf den Konjunkturerwartungen und damit der Ölnachfrage lastet./jkr/bgf/jha/