NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag etwas von ihren Vortagesverlusten erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 63,85 US-Dollar. Das waren 67 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 59 Cent auf 56,46 Dollar.

Die Ölpreise würden durch das weltweit enge Ölangebot gestützt, sagte Bart Melek, Rohstoffstratege bei TD Securities. Er verwies auf die Förderbeschränkungen der Opec und die Iran-Sanktionen. Am Vortag hatten noch Konjunktursorgen die Ölpreise belastet. Eine schwächere Konjunktur belastet tendenziell die Nachfrage nach Rohöl. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, sieht zwar einen immer schlechter werdenden Konjunkturausblick für die Eurozone. Er erwartet aber zumindest keine Rezession.

Nach wie vor bleibt die Entwicklung in der ölreichen Region am Persischen Golf ein wichtiges Thema am Ölmarkt. Der Iran hat die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) in London über die angeblichen Verstöße des beschlagnahmten britischen Tankers im Persischen Golf informiert. Die Vorwürfe hatte der Iran schon erhoben, nachdem der Tanker am Freitag vergangener Woche von den iranischen Revolutionsgarden gestoppt und festgesetzt worden war. Das Schiff ist derzeit im Hafen der Stadt Bandar Abbas. Der Vorfall sorgte für eine diplomatische Krise zwischen Teheran und London. Die britische Regierung sprach von einem Akt "staatlicher Piraterie"./jsl/fba