NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Donnerstag wenig verändert und damit ihre Gewinne vom Vortag weitgehend halten können. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 76,54 US-Dollar. Das waren 20 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli stieg hingegen um 11 Cent auf 66,75 Dollar.

Jüngste Äußerungen des saudischen Ölministers Khalid Al-Falih konnten die Ölpreise nicht nennenswert belasten. Der hatte am Donnerstag bei einem Treffen mit Journalisten in Moskau eine Einigung auf eine Anhebung der Fördermenge durch die Opec und durch andere wichtige Ölstaaten als "unausweichlich" bezeichnet.

In der kommenden Woche wird auf dem Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) in Wien über die bestehende Förderbeschränkung gesprochen. Mit Saudi-Arabien und Russland hatten zuletzt zwei wichtige Ölstaaten, die an der Förderbegrenzung beteiligt sind, mehrfach höhere Fördermengen ins Spiel gebracht.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank sind die Fronten innerhalb der Opec verhärtet. Demnach habe der Iran bereits Widerstand gegen eine Anhebung der Fördermenge signalisiert. Auch Venezuela und der Irak sollen Opec-nahen Quellen zufolge einer Produktionsanhebung ablehnend gegenüberstehen, hieß es in einer Analyse der Commerzbank.

Am Mittwoch hatten die Ölpreise noch deutlich zugelegt, nachdem das US-Energieministerium einen deutlichen Rückgang der amerikanischen Ölvorräte gemeldet hatte. Es war der stärkste Rücksetzer seit März. Die US-Rohölförderung stieg dagegen auf einen neuen Rekord von 10,9 Millionen Barrel je Tag. Es wird erwartet, dass die USA bald zum weltgrößten Ölförderer aufsteigen./jkr/jsl/fba