SINGAPUR/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag nach zum Teil deutlichen Verlusten an den Vortagen zunächst stabilisiert. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 75,50 US-Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls leicht auf 66,72 Dollar.

Nach wie vor liegt das Hauptaugenmerk am Ölmarkt auf der Angebotsseite. Die beiden Ölriesen Saudi-Arabien und Russland haben unlängst in Aussicht gestellt, ihre Rohölförderung im zweiten Halbjahr 2018 möglicherweise auszuweiten. Ausschlaggebend sind Angebotsengpässe am Ölmarkt wegen neuer US-Sanktionen gegen Iran und eines Fördereinbruchs im Krisenland Venezuela.

Kommt es so, würden sich das Ölkartell Opec - angeführt durch Saudi-Arabien - und Russland ein Stück weit von ihrer Fördergrenze verabschieden, die sie Anfang 2017 zur Anhebung der Ölpreise eingeführt hatten. Problmatisch wäre dies aus deren Sicht jedoch nicht, weil zum einen die Rohölpreise seither deutlich angestiegen sind und zum anderen das einst überschüssige Ölangebot abgebaut wurde./bgf/fba