NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag an ihre Aufschläge vom Vortag angeknüpft und die Gewinne aus dem frühen Handel weiter ausgebaut. Die Notierungen für Rohöl aus den USA und für Brent-Öl erreichten zeitweise jeweils den höchsten Stand seit drei Monaten. Noch höher standen sie zuletzt im September, als ein Angriff auf die Ölindustrie in Saudi-Arabien einen Höhenflug der Ölpreise ausgelöst hatte.

Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 65,12 US-Dollar. Das waren 92 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) erhöhte sich um 69 Cent auf 59,87 Dollar.

Auslöser für den aktuellen Höhenflug der Ölpreise waren Medienberichte, wonach sich die USA und China weitgehend einig sind und ein vorläufiges Handelsabkommen vereinbart haben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, US-Präsident Donald Trump habe die Vereinbarung bereits unterschrieben. "Damit ist ein zumindest vorläufiges Ende von nach oben drehenden Zollspiralen besiegelt", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, die Nachrichtenlage kurz vor dem Wochenende.

Der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt hat die Rohölpreise in den vergangenen Monaten häufig belastet. Grund sind Befürchtungen vor starken weltwirtschaftlichen Auswirkungen, falls der Streit immer weiter eskaliert. Dies würde der konjunkturbedingt ohnehin schwächeren Ölnachfrage einen zusätzlichen Dämpfer versetzen. Positive Nachrichten sorgen daher meist für Zuversicht und steigende Ölpreise./jkr/jsl/jha/