NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag deutlich zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 76,11 US-Dollar. Das waren 1,39 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI), ebenfalls zur Lieferung im Oktober, stieg um 1,28 Dollar auf 69,10 Dollar.

Am Freitag stützte der schwache Dollar die Ölpreise. Ein gesunkener Dollarkurs macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger. Seit Beginn der Woche ging es mit den Ölpreisen kräftig nach oben. Vor allem ein überraschend starker Rückgang der US-Ölreserven, der am Mittwoch bekannt geworden war, spielt eine wichtige Rolle. "Der unerwartet kräftige Rückgang der US-Rohölvorräte wirkt am Ölmarkt weiterhin nach", kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank den Handel. Außerdem wird die Förderung in der Nordsee durch einen Streik von Ölarbeitern gebremst.

"Auch das Thema Iran hält den Ölmarkt weiter in Atem", hieß es in der Analyse der Commerzbank-Experten. Allerdings sei nach wie vor nicht klar, wie stark der Rückgang der iranischen Ölexporte infolge der US-Sanktionen letztlich ausfallen werde.

Experten rechnen aber eher nicht mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Ölpreise. Der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China dürfte dies verhindern. Vertreter der beiden größten Volkswirtschaften der Welt hatten in ihrer jüngsten Verhandlungsrunde zum Handelsstreit keinen Durchbruch erzielt./jsl/he