NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag etwas gestiegen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 43,19 US-Dollar. Das waren 25 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 16 Cent auf 40,08 Dollar. Am Donnerstag hatten schwache Konjunkturdaten aus den USA und eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten die Ölpreise noch zeitweise stark unter Druck gesetzt.

Kurz vor dem Wochenende werden die Ölpreise durch die Kursentwicklung am Devisenmarkt gestützt. Nach extrem schwachen US-Konjunkturdaten und einer Zuspitzung der Corona-Krise mit einer hohen Zahl von Neuinfektionen ist der US-Dollar zuletzt unter Druck geraten. Ein schwacher Dollar macht Rohöl in Ländern außerhalb des Dollar-Raums günstiger und stützt so die Nachfrage.

Für den August wollen Experten Rückschläge beim Ölpreis nicht ausschließen, wenn führende Ölstaaten, die in der Opec+ zusammengefasst sind, ihre Fördermenge wieder etwas erhöhen wollen. Rohstoffexperte Eugen Weinberg verwies außerdem auf zuletzt stärkere Preisschwankungen am Ölmarkt, die seiner Einschätzung nach ein Hinweis für eine mögliche Preiskorrektur sind.

Es gebe derzeit viele Risiken für die Ölpreise, sagte Weinberg. Nicht nur die hohe Zahl an Neuinfektionen in Südamerika, Asien oder den USA sei besorgniserregend. Auch die jüngste Entwicklung im Flugverkehr in Europa biete Anlass zur Sorge, weil der Flugverkehr trotz zahlreicher Lockerungen ins Stocken geraten sei. "Ein erneuter Angebotsüberschuss am Ölmarkt dürfte die Preise stärker belasten", sagte der Commerzbank-Experte./jkr/jsl/fba