NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch uneinheitlich entwickelt. Während der Brent-Preis nach Gewinnen im frühen Handel in die Verlustzone drehte, konnte der Preis für US-Öl weiterhin leicht zulegen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 76,10 US-Dollar. Das waren 34 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen um acht Cent auf 66,51 Dollar.

Zeitweise fiel der Brentpreis bis auf 75,11 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit etwa zwei Monaten. Am Ölmarkt wird der Preisrückgang bei Brent weiter mit Aussagen des Ölministers von Saudi-Arabien vom Vortag erklärt. Khalid Al-Falih hatte auf einer Investorenkonferenz in Riad deutlich gemacht, dass sein Land jeden Angebotsausfall ausgleichen werde, der sich aus US-amerikanischen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran ergebe.

Laut Al-Falih gibt der Ölriese Saudi-Arabien Spielraum für ein zusätzliche Tagesangebot von bis zu zwei Millionen Barrel. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank liegt die saudische Fördermenge derzeit bereits bei etwa 10,7 Millionen Barrel pro Tag, was einem Rekordniveau entspreche.

Außerdem werden die Ölpreise zur Wochenmittag nach Einschätzung von Marktbeobachtern durch die Entwicklung der Ölreserven in den USA belastet. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) davon ausgeht, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche kräftig gestiegen waren. Dies kann ein Hinweis für ein steigendes Angebot sein und belastet in der Regel die Ölpreise.

Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Die werden am Markt stark beachtet und könnten den Ölpreisen eine neue Richtung geben./jkr/jsl/jha/