BOSTON/NEW YORK (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb (BMS) erhält bei der wackeligen Milliardenübernahme des Biopharmaspezialisten Celgene Schützenhilfe von Aktionärsberatern. Nachdem zuletzt ein großer BMS-Aktionär Zweifel an dem Gebot über rund 74 Milliarden US-Dollar (65,8 Mrd Euro) angemeldet hatte, springen die einflussreichen Aktionärsberater Institutional Shareholder Services (ISS) und Glass Lewis dem BMS-Management bei seinen Plänen nun zur Seite.

Die strategischen Gründe für das Vorhaben seien solide, weil sich die Geschäfte der beiden Firmen ergänzten, teilte ISS am Freitag mit. Zudem könne sich Bristol-Myers Squibb damit etwas unabhängiger von seinem Kassenschlager, dem Krebsmittel Opdivo, machen.

BMS plant mit dem Kauf von Celgene die größte Übernahme in der US-Pharmaindustrie. Doch ein Großaktionär von Bristol-Myers versetzte dem Vorhaben Ende Februar einen herben Dämpfer: Die US-Investmentfirma Wellington Management sprach sich gegen den Megadeal aus, weil sich die Anlagespezialisten an ihrer Meinung nach zu teuren Bedingungen störten.

Wellington besitzt rund 8 Prozent an BMS. Das Votum des Großaktionärs hatte die Aktie von Celgene deutlich unter Druck gebracht, weil Anleger am Markt nun ein Scheitern des Deals in Betracht zogen. Am Freitag legte das Papier in New York um 7,5 Prozent zu. Bei BMS ging es mit dem Kurs 0,4 Prozent nach unten./men/stk/jha/