Das Unternehmen habe seinen US-Zulassungsantrag einer Kombination seiner Immuntherapien Opdivo und Yervoy zur Erstbehandlung von Lungenkrebs zurückgezogen, teilte Bristol-Myers am Donnerstag mit. Zu diesem Schluss sei der Konzern nach Gesprächen mit der US-Gesundheitsbehörde FDA gekommen. Zu dem Zusammenspiel der beiden Arzneien würden weitere Daten benötigt. Dazu seien Informationen aus einer Studie nötig, mit denen erst im ersten Halbjahr 2019 gerechnet werde. Die Aktie von Bristol-Myers fiel vorbörslich um fast drei Prozent. Opdivo ist der wichtigste Wachstumstreiber des Unternehmens. 2018 stieg der Umsatz mit dem Mittel, das bereits zur Behandlung verschiedener Krebsarten zugelassen ist, um 36 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar.

Im Geschäft mit Krebsimmuntherapien konkurriert Bristol-Myers mit Opdivo vor allem gegen das Mittel Keytruda von Merck & Co, das eine dominierende Rolle bei der Behandlung von Lungenkrebs einnimmt. Experten werten jeden Rückschlag von Opdivo als positive Nachricht für Keytruda. Manche Investoren gehen davon aus, dass Bristol-Myers die 74 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Biotechkonzerns Celgene nur in Angriff nimmt, da das Unternehmen an den Fähigkeiten von Opdivo zweifelt, sich auf dem wichtigen Markt für Lungenkrebsmedikamente behaupten zu können. Bristol-Myers hatte den Zukauf im Anfang Januar angekündigt, es ist der weltweit bislang größte Pharmadeal.

Dank eines starken Geschäfts mit Opdivo und dem Gerinnungshemmer Eliquis baute der Konzern seinen Umsatz 2018 um fast neun Prozent auf 22,6 Milliarden Dollar aus. Der Nettogewinn lag bei 4,9 Milliarden Dollar nach 975 Millionen im Vorjahr, als Belastungen wegen der US-Steuerreform zu Buche geschlagen hatten.