Winterthur (awp) - Das Industrieunternehmen Burckhardt Compression bestätigt die Ziele für das Geschäftsjahr 2017/18 und konkretisiert die im Dezember ausgegebenen Mittelfristziele. Laut Analysten ist dies keine grosse Überraschung. An der Börse schlagen die Neuigkeiten denn auch keine hohen Wellen.

Es wird für 2017/18 (per Ende März) weiterhin ein Umsatz auf Vorjahreshöhe und eine EBIT-Marge von 6% bis 9% angestrebt, wie der Kolbenkompressorenhersteller am Dienstag im Vorfeld eines Investorentags mitteilte. Ausserdem wurden weitere Angaben zu den im Dezember publizierten Mittelfristzielen gemacht.

Bekanntlich peilt das Unternehmen bis ins Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz in der Grössenordnung von 700 Mio CHF (2016/17: 558 Mio) sowie eine EBIT-Marge von 10% bis 15% (11%) an, wobei das Wachstum primär organisch erreicht werden soll. Die volle Integration und Konsolidierung der Firmen Arkos Field Services und Shenyang Yuanda Compressors sei in diese Prognose integriert, wurde betont.

Neu gibt es Ziele für die beiden Divisionen. Es werde ein "ausgewogener Umsatzmix" angestrebt, hiess es dazu. Vom Neumaschinengeschäft (Systems Division) wird bis 2022/23 konkret ein Umsatz von 340 Mio CHF und eine EBIT-Marge von 0% bis 5% erwartet, vom Servicegeschäft (Services Division) ein Umsatz von 360 Mio CHF und eine EBIT-Marge von 20% bis 25%.

UMSATZRÜCKGANG IM NEUMASCHINENGESCHÄFT

Das Wachstum soll somit ausschliesslich vom Servicegeschäft kommen. Dieses erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 190,5 Mio CHF. Beim Neumaschinengeschäft liegt der Zielwert hingegen unter dem Vorjahresumsatz (367,2 Mio).

Die Wachstumsprioritäten lägen im Servicegeschäft bei Kompressoren anderer Hersteller, schreibt das Unternehmen dazu. Dazu seien weitere Initiativen geplant, wozu etwa der Ausbau der lokalen Präsenz gehöre.

Im Neumaschinengeschäft solle derweil die globale Marktführerschaft verteidigt werden. Der Fokus liegt in diesem Bereich, der im ersten Halbjahr 2017/18 auf Stufe EBIT rote Zahlen schrieb, jedoch auf der Rentabilität. Es solle daher der globale Einkauf verstärkt und die Kosteneinsparprogramme weitergeführt werden.

"NICHT SEHR EHRGEIZIG"

In ersten Analystenkommentaren werden die zusätzlichen Angaben als wenig überraschend eingestuft. "Die Ziele scheinen gut erreichbar zu sein", schreibt der zuständige Analyst von Vontobel. Er bezeichnet sie als nicht sehr ehrgeizig, insbesondere für das Neumaschinengeschäft.

Auch der Experte der ZKB hat für die Neumaschinen-Sparte höhere Umsatzprognosen erwartet, dafür tiefere im Servicegeschäft. Mit einem Stirnrunzeln wird notiert, dass das Management für Neumaschinen und Anlagen rückläufige Märkte erwartet. Bei der Profitabilität deckten sich die Ziele hingegen mit seinen bisherigen Schätzungen, so der Analyst weiter.

An der Börse notieren die Aktien von Burckhardt Compression um 9.15 Uhr leicht im Minus (-0,2%), während der SPI 0,14% im Plus steht. Die Papiere hatten im Dezember nach der Publikation der Mittelfristziele merklich angezogen.

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