(neu: Schlusskurse, höchster Stand seit der Oktober-Gewinnwarnung)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer langen Durststrecke haben am Freitag die jüngsten Quartalszahlen des Elektronikhändlers Ceconomy bei den Anlegern die Hoffnung auf eine Geschäftserholung genährt. "Das erste Quartal war ein solider Start in eine bessere Zukunft des Unternehmens unter neuem Management", brachte es Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank auf den Punkt.

Die Aktien sprangen am Ende um mehr als ein Viertel auf 4,904 Euro nach oben. In der Spitze erreichten sie mit exakt 5 Euro den höchsten Stand seit Anfang Oktober, als die Aktie ihre Talfahrt wegen einer erneuten Gewinnwarnung fortsetzte. 2018 waren Ceconomy mit einem Einbruch um insgesamt 75 Prozent der größte Flop im Kleinwerte-Index SDax.

Die Papiere überwanden mit ihrem Kurssprung am Freitag spielend die 90-Tage-Linie, die unter charttechnisch interessierten Anlegern ein wichtiger Indikator für den mittelfristigen Trend ist. Bei knapp unter 6 Euro wartet allerdings bereits der nächste Widerstand: die 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend indiziert. Ein Sprung auch hierüber könnte ein Befreiungsschlag für das Papier bedeuten, das zwischen Anfang 2018 und Anfang 2019 insgesamt fast 80 Prozent an Wert eingebüßt hatte. Zudem gilt es zuvor noch die Kurslücke unter 5,70 Euro aus dem Oktober zu schließen.

Elfers und zahlreiche andere Experten lobten die Zahlen des Inhabers der Media-Markt- und Saturn-Ketten, auch wenn das operative Ergebnis (Ebit) wegen Abfindungen für das alte Management um knapp 20 Prozent rückläufig gewesen war. Denn zugleich war der Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal wieder gestiegen, was Volker Bosse von der Baader Bank besonders positiv hervorhob. Analystin Georgina Johanan von JPMorgan lobte die besonders starken Umsätze im Online-Handel.

Das flächenbereinigte Wachstum sei nach drei Quartalen in Folge mit Rückgängen die erfreulichste Überraschung gewesen, schrieb Bosse. Analyst Tushar Jain von Goldman Sachs führte die Entwicklung vor allem auf die Werbekampagne zum "Black Friday" zurück, die besser als im Vorjahr gelaufen sei. Wegen der nur beibehaltenen Jahresziele von Ceconomy rechnet er allerdings nicht mit sonderlich steigenden Konsensschätzungen./ck/tih/mis/he