DÜSSELDORF (awp international) - Der Elektronikhändler Ceconomy hat seinen Nettoverlust im dritten Geschäftsquartal eingedämmt. Dabei wirkte sich auch der Verkauf der restlichen Anteile am Handelskonzern Metro positiv aus, wie das im SDax notierte Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Im Vorjahr hatten hohe Abschreibungen auf die Metro-Beteiligung das Ceconomy-Ergebnis noch zusätzlich belastet.

Das Nettoverlust verbesserte sich daher in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 90 Millionen auf 62 Millionen Euro. Im fortgeführten Geschäft sank das Minus von 104 Millionen auf 48 Millionen Euro. Nach den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres konnte der Konzern hier in die Gewinnzone zurückkehren.

Im Tagesgeschäft musste die frühere Metro-Tochter wegen des laufenden Konzernumbaus aber Rückgänge verkraften. Der operative Verlust (Ebit) verschlechterte sich im Quartal deutlich und betrug 126 Millionen Euro nach einem Minus von 30 Millionen Euro im Vorjahr. Die Kosten für das Sparprogramm bezifferte Ceconomy auf 80 Millionen Euro.

Bereinigt lag der Fehlbetrag im operativen Geschäft bei 45 Millionen Euro und fiel damit etwas höher aus als von Analysten prognostiziert. Das Unternehmen führte neben dem scharfen Wettbewerb, dem Ceconomy mit Rabattaktionen begegnete, auch eine hohe Vergleichsbasis aus dem Vorjahr an. Der Umsatz stagnierte bei 4,6 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungsschwankungen sowie Zu- oder Verkäufe erzielte Ceconomy ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Im Vorjahr hatte die Fussballweltmeisterschaft das Geschäft angetrieben. Vor solchen Grossereignissen zieht der Absatz neuer Fernsehgeräte üblicherweise stark an.

Der Onlinehandel konnte seinen Umsatz lediglich um 1,7 Prozent steigern und macht nun 13 Prozent der Erlöse von Ceconomy aus. Eine schwächere Entwicklung verzeichnete das Unternehmen dabei vor allem in Deutschland. So hat Ceconomy die Angebote für portofreie Lieferungen eingeschränkt. Zudem hatte das Unternehmen im Vorjahr von Mobilfunkaktionen profitiert.

Die Umsetzung des derzeitigen Kosten- und Effizienzprogramms liege voll im Plan, erläuterte das Management. Mit den Betriebsräten habe man sich über den geplanten Stellenabbau geeinigt. Die neue Führungsspitze um den seit März amtierenden Ceconomy-Chef Jörn Werner und den Media-Saturn-Chef Ferran Reverter versucht, den Konzern wieder auf Erfolgskurs bringen. So hatte Reverter im April angekündigt, Hunderte Stellen in der Verwaltung des Elektronikriesen abzubauen. Auch anderswo wird der Rotstift angesetzt: Die Ceconomy-Spitze schrumpfte zum 1. Juni auf zwei Vorstände.

Wie das Management den Konzern, der unter der scharfen Online-Konkurrenz leidet, strategisch wieder nach vorne bringen will, soll "rund um den Jahreswechsel" öffentlich gemacht werden, kündigte Werner an.

An seiner Prognose hält Ceconomy fest. Für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 (bis Ende September) stellt der Vorstand ein leichtes Umsatzplus in Aussicht. Der operative Gewinn dürfte aber leicht sinken, wenn man die Beiträge aus der Beteiligung am französischen Konkurrenten Fnac Darty herausrechnet. Für Fnac Darty erwartet das Unternehmen einen Ergebnisbeitrag von 22 Millionen Euro. Wechselkursschwankungen, den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen sowie Kosten für den Konzernumbau klammert Ceconomy bei der Prognose ebenfalls aus./nas/stw/mis