DÜSSELDORF (awp international) - Der Elektronikhändler Ceconomy will seinen Aktionären in diesem Jahr erneut keine Dividende zahlen. Das Management begründete dies mit dem laufenden Sanierungsprogramm sowie anstehenden Investitionen. Zudem solle das Eigenkapital gestärkt werden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mit. Bereits im Vorjahr waren die Aktionäre leer ausgegangen.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2018/19 (bis Ende September) steigerte Ceconomy seinen Nettogewinn von 23 auf 121 Millionen. Dabei profitierte das Unternehmen etwa von dem Verkauf seiner restlichen Beteiligung am Handelskonzern Metro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) lag mit 402 Millionen Euro knapp über Vorjahresniveau. Darin nicht enthalten ist das Ergebnis der Beteiligung an der französischen Fnac Darty sowie Restrukturierungskosten und Aufwendungen für die diversen Managementwechsel von 190 Millionen Euro.

"2018/19 war ein Jahr der Stabilisierung", erklärte Konzernchef Bernhard Düttmann. "Wir haben Grundlagen in Ordnung gebracht und erste Weichen für die Zukunft gestellt. Jetzt gilt es, unseren Strategieprozess erfolgreich abzuschliessen und die Strategie umzusetzen." So vereinfachte das angeschlagene Unternehmen unter anderem Prozesse und vereinheitlichte Strukturen, um Kosten zu sparen. Eine Aktualisierung des Strategieprogramms will das Management Ende März kommenden Jahres vorstellen.

Für das neue Geschäftsjahr kündigte Ceconomy eine Verbesserung der Ertragskraft an. Das bereinigte Ebit ohne Fnac Darty soll auf 445 bis 475 Millionen Euro steigen. Der Umsatz soll organisch - sprich bereinigt um Währungseffekte und Zu- oder Verkäufe - leicht zulegen. Im Vorjahr legte er aus eigener Kraft um 0,8 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro zu.

Der Elektronikhändler steckt seit langem in der Krise - nicht zuletzt wegen des harten Wettbewerbs im Online-Handel. Viele Märkte sind für die Zeiten des Internethandels überdimensioniert. Dazu belasten mehrere Führungswechsel sowie eine unklare Strategie Ceconomy. Zuletzt trennte sich der Konzern nach nur sieben Monaten von Konzernchef Jörn Werner - wegen unterschiedlicher Auffassungen auch über die Führung des Unternehmens. Im vergangenen Jahr hatten bereits der langjährige Konzernchef Pieter Haas und sein Finanzvorstand Mark Frese nach mehreren Gewinnwarnungen den Hut nehmen müssen. Düttmann führt Ceconomy derzeit interimistisch. Zu Ceconomy gehören Media Markt und Saturn./nas/mne/fba