WASHINGTON/NEW YORK (awp international) - Der US-Krankenversicherer Cigna hat eine wichtige Hürde auf dem Weg zur milliardenschweren Übernahme des Dienstleisters Express Scripts genommen. Das US-Justizministerium habe dem Vorhaben ohne Bedingungen zugestimmt, teilten Cigna und Express Scripts am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.

Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der Übernahme getan, nachdem im August der streitlustige Investor Carl Icahn den Widerstand gegen den Deal aufgegeben hat. Allerdings müssen nun noch einige Regulierer grünes Licht geben. Der Kurs der Aktie von Express Scripts kletterte nach der Mitteilung auf ein Rekordhoch von 96,45 US-Dollar. Zuletzt stand noch ein Plus von 3,74 Prozent auf 95,255 Dollar zu Buche. Die Papiere von Cigna lagen gut 1 Prozent im Plus.

Cigna hatte im März mitgeteilt, Express Scripts übernehmen zu wollen. Express Scripts ist als Dienstleister auf Preisverhandlungen spezialisiert. Einem Krankenversicherer können solche Fähigkeiten gegenüber der Pharmaindustrie einen wichtigen Vorteil verschaffen. Die Transaktion soll zum Teil bar und zum Teil in Aktien bezahlt werden. Zum Zeitpunkt der Ankündigung hatte der Deal inklusive der Übernahme von Schulden in Höhe von 15 Milliarden Dollar ein Volumen von insgesamt 67 Milliarden Dollar.

Das US-Gesundheitssystem gilt als eines der teuersten und ineffizientesten weltweit. Das treibt die Kosten für Versicherer und ihre Kunden nach oben - daher ist es in den vergangenen Jahren in dem Sektor immer wieder zu Firmenzusammenschlüssen gekommen. Zudem ist der politische Einfluss sehr hoch. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump Pharmakonzerne mit öffentlicher Kritik dazu getrieben, Preiserhöhungen für Medikamente abzublasen oder die Preise sogar zu senken./tos/la