Nach deutlichen Geschäftszuwächsen 2016 will der Billiganbieter den größeren Rivalen mit verstärkten Investitionen weitere Marktanteile abjagen. Dieses und kommendes Jahr sollen dazu jeweils 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro in Frankreich ausgegeben werden, wie das Management am Dienstag ankündigte. 2016 waren es noch 1,3 Milliarden.

Das von Milliardär Xavier Niel gegründete und kontrollierte Unternehmen mischt die heimische Branche seit dem Start seiner Günstigmarke Free 2012 mit aggressiven Preisangeboten auf. Die Zahl der Nutzer wächst beständig. Der Marktanteil stieg im vergangenen Jahr bis auf 18 Prozent. Das Ziel liegt bei 25 Prozent.

2016 steigerte Iliad den Umsatz um sieben Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) kletterte sogar um 12,5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Damit erzielte der Konzern mit 35 Prozent seine bislang beste Gewinnmarge überhaupt. Dies lag nach Firmenangaben auch daran, dass vermehrt Kunden mit Günstigverträgen sich für teurere Paketangebote entschieden, die etwa auch Breitband-Internet, Fernsehen oder Festnetzanschlüsse umfassen.

Bald will Iliad auch in Italien zum Angriff blasen. Dort soll Ende 2017 oder Anfang 2018 ein eigenes Angebot an den Start gehen, wie Firmenchef Maxime Lombardini ankündigte. Iliad will die Chancen nutzen, die sich aus dem geplanten Zusammenschluss der italienischen Töchter von CK Hutchison und Veon ergeben, und strebt einen Marktanteil von 15 Prozent an.

Auch auf dem französischen Heimatmarkt lauern Anbieter auf neue Fusionschancen.[nL8N1G83P4] Vor einem Jahr waren Gespräche zwischen Branchenprimus Orange und Bouygues Telecom gescheitert. Die Nummer zwei am Markt ist SFR.

An der Pariser Börse kam Iliads Geschäftsbericht gut an: Die Aktie lag 2,3 Prozent im Plus.