Die Airline, die zu 30 Prozent Air China gehört und wegen ihrer engen britischen Verbindungen als Symbol der kolonialen Vergangenheit Hongkongs gilt, geriet in die Kritik, nachdem einige ihrer Angestellten sich an den Demonstrationen beteiligt hatten. Der plötzliche Rücktritt von Rupert Hogg am Freitag signalisiert, dass Unternehmen in Hongkong zunehmend unter Druck geraten, die Führung in Peking zu unterstützen. In der ehemaligen britischen Kronkolonie sind einige international tätige Großkonzerne beheimatet.

Der Cathay-Verwaltungsratschef John Slosar erklärte, die jüngsten Ereignisse hätten den Ruf und die Marke der Fluggesellschaft unter Druck gebracht sowie deren Verpflichtung zur Sicherheit. Dies sei bedauerlich. Es sei daher an der Zeit, ein neues Management einzusetzen, das Vertrauen wiederherstellen könne. Der Brite Hogg, der seit seit Mai 2017 im Chefsessel saß, sagte, die vergangenen Wochen seien eine Herausforderung gewesen. Es sei richtig, dass er und der ebenfalls zurückgetretene Spitzenmanager Paul Loo die Verantwortung übernähmen. Für Hogg übernimmt Augustus Tang, Chef der Hong Kong Aircraft Engineering Company, die wie Cathay von Swire Pacific gesteuert wird.

Die Proteste in der Wirtschaftsmetropole Hongkong halten seit zehn Wochen an. Die Demonstranten werfen der Hongkonger Regierung eine zu große Nähe zur kommunistischen Führung in Peking vor. Hongkong ist seit 1997 eine chinesische Sonderverwaltungszone, in der die Einwohner größere persönliche Freiheiten genießen als in der Volksrepublik.