Bern (awp) - Die Aktien von Clariant sind am Mittwoch mit deutlich tieferen Notierungen in den regulären Handel gestartet und widersprechen damit den vorbörslichen Indikationen. Am Morgen hatten die Baselbieter Erstquartalszahlen publiziert, die vor allem punkto Profitabilität nicht auf Anklang stossen. Nun komme es zu Gewinnmitnahmen.

Um 09.30 Uhr büssen Clariant Namen deutliche 3,8 Prozent auf 24,14 Franken ein. Allerdings gilt zu bedenken, dass die Papiere im Vorfeld der Zahlen gut gelaufen sind; seit Anfang April haben sie sich um fast 14 Prozent verteuert. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt steht derweil 0,30 Prozent tiefer.

Während der Umsatz mit dem Umsatz im ersten Quartal selbst die optimistischsten Analystenerwartungen übertraf, lag der bereinigte EBITDA genau "in line". Daraus ergibt sich, dass die entsprechende Marge bei 15,6 Prozent stagnierte. Experten hatten aber schon erhofft, dass sich Clariant zumindest ein Stück weit dem mittelfristigen Zielkorridor von 16 bis 19 Prozent annähert.

Denn eigentlich hätte Clariant Rückenwind vom Markt. Der Sektor erlebe im Moment die "fast beste aller Welten", sagte ein von AWP befragter Experte. "Das müsste eigentlich schon reichen, in das Zielband zu kommen", sagte er.

Zudem hätte laut dem Experten das deutliche Umsatzplus zu Skaleneffekten in der Produktion führen müssen. Der operative Hebel habe also nicht funktioniert. Und schliesslich habe Clariant zuletzt offenbar mehr "Commodities" verkauft, also einfache und margenschwache Chemieprodukte, was die Profitabilität ebenfalls verwässere.

Wie es im hiesigen Berufshandel heisst, hatten die Valoren von Clariant im Vorfeld der Zahlen einen guten Lauf. Als treibende Kraft hätten sich dabei Ergebnishoffnungen erwiesen. Nun komme es entsprechend zu Gewinnmitnahmen. "Jetzt schon wieder", sagte ein Händler.

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