Zürich (awp) - Die Aktien der Comet-Gruppe brechen am Mittwoch im frühen Geschäft ein. Der Halbleiterzulieferer muss für den Umbau des zukunftsträchtigen Bereichs Ebeam Geld beiseitelegen und verweist auf eine schleppende Entwicklung im Geschäft mit Röntgensystemen. Das Jahr 2018 dürfte somit zu einem Übergangsjahr werden, meinen Analysten.

Comet verlieren mit Blick auf die Gewinnwarnung an der Schweizer Börse stark an Wert. Bis um 09.40 Uhr büssen sie 14 Prozent auf 90,55 Franken ein, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,1 Prozent nachgibt.

Die Comet-Aktie hat im laufenden Jahr deutlich an Terrain eingebüsst. Nachdem die Titel Ende Januar bis auf ein Allzeithoch von knapp 169 Franken geklettert waren, ging es in der Folge stark bergab. Auch Grossaktionäre wie Pictet Asset Management oder Camox hatten im Verlauf des ersten Halbjahres Aktien von Comet abgestossen und Gewinne mitgenommen.

Am (heutigen) Mittwoch kündigte Comet an, dass man für das in den USA angesiedelte Anlagegeschäft der Ebeam-Sparte einen Abnehmer sucht und sich auf den Bau von Komponenten und Modulen in Flamatt fokussiert. Mit diesem Schritt versuche Comet, das Ebeam-Geschäft auf eine profitablere Basis zu stellen, schreibt Alexander Koller von der ZKB. Ohne diese Massnahme hätte der Bereich wohl über Jahre kein Geld verdient.

Zudem leitet Comet im Röntgengeschäft ein umfassendes Programm zur Verbesserung der Profitabilität in die Wege. Auf Probleme im X-Ray-Bereich hat das Unternehmen bereits hingewiesen und mit Matthias Barz wurde interimistisch bereits ein neuer Spartenleiter ernannt, wie erst vor zwei Tagen bekanntgegeben wurde.

Comet habe die Jahresziele deutlicher als erwartet gesenkt, heisst es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Diese wird deshalb die Schätzungen zum operativen Ergebnis um rund 35 Prozent senken und sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 182 Franken auf eine Abstufung hin überprüfen.

Auch Reto Amstalden von Baader Helvea geht von deutlichen Gewinnrevisionen für die Comet-Schätzungen aus. Noch sei auch nicht klar, ob das Management an den mittelfristigen Zielen festhält. Noch im März habe Comet erklärt, dass die für 2020 gesetzten Umsatz- und Margenziele bereits 2019 erreicht werden dürften. Diese Prognose stehe nun auf wackligen Beinen, glaubt der Analyst.

mk/cf