Zürich (awp) - Für die Aktien von Comet geht es am Donnerstag nach den detaillierten Halbjahreszahlen nach oben. Bereits Anfang Juli hatte der Halbleiterzulieferer mit einer Gewinnwarnung die Märkte auf das durchwachsene Abschneiden vorbereitet sowie den Ausblick gesenkt. Damals wurde die Aktie mit einem Kursrutsch um über 20 Prozent abgestraft und sackte zeitweise bis in die Nähe von 80 Franken ab.

Nun setzen die Titel im frühen Handel zu einer Erholung an. Kurz nach 11 Uhr steigen die Papiere um 4,5 Prozent auf 89,95 Franken. Vor der Gewinnwarnung wurden allerdings Kurse von um die 107 Franken bezahlt. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI steht mit 0,6 Prozent im Plus.

Die nun vorgelegten Zahlen zur Profitabilität seien besser ausgefallen als von ihm erwartet, schreibt Micheal Foeth von der Bank Vontobel. Die damals gesenkte Guidance sei nun bestätigt worden, daher sollte es kaum Anpassungspotenzial bei den Markterwartungen geben. Nun müsse das Unternehmen seine Massnahmen umsetzen.

Auch Baader Helvea-Analyst Reto Amstalden sieht die Ergebnisse im Rahmen der in der Gewinnwarnung angedeuteten Entwicklung. Dank eines deutlich besseren Finanzergebnisses sowie tieferer Steuern sei allerdings der Gewinn besser als von ihm erwartet ausgefallen. Der bestätigte Ausblick deute aber darauf hin, dass die Gewinnentwicklung im zweiten Halbjahr unter Druck bleibe. Dies könne sich dank der Anstrengungen des Unternehmens im kommenden Jahr dann umkehren, über den Halbleiterzyklus allgemein herrsche aber weiterhin eine gewisse Unsicherheit.

Comet kämpfe aktuell mit mehreren Baustellen, die nicht zuletzt die Folge früherer Fehlentscheidungen seien, kommentiert die ZKB. Bis die Massnahmen des Managements greifen, erwartet Analyst Alexander Koller einen weiterhin gedrückten Aktienkurs, auch weil gerade das ebeam-Geschäft noch einen gewissen "Start-up-Charakter" aufweise.

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