Zürich (awp) - Die Investmentgesellschaft Veraison fordert, dass das Management des Industrieunternehmens Comet "Optionen prüfen" soll. Wie das Halbjahresergebnis und auch die Aktienentwicklung gezeigt hätten, habe Comet Rückschläge erlitten, sagte Veraison-Mitgründer Gregor Greber in einem am Freitag online publizierten Interview mit der "Finanz und Wirtschaft".

"Vier Divisionen gleichzeitig top zu führen, ist schwierig. Eine Fokussierung bündelt Kräfte", sagte Greber. In den Kerngeschäften Plasma und Röntgenmodule habe Comet eine starke Position, dagegen erfülle der Bereich Systems die Erwartungen nicht. Ebeam sei eine "spannende Technologie", hier sei man aber mit dem Zukauf von Davenport gescheitert. Veraison hatte Mitte September einen Anteil von rund 3,2% an Comet gemeldet.

Veraison will zudem den ehemaligen VAT-Chef Heinz Kundert als neuen Verwaltungsratspräsidenten der Comet Gruppe vorschlagen. Zudem könnte Veraison auch weitere Personen für den Verwaltungsrat vorschlagen - Greber schloss auch die Nominierung des Veraison-Mitgründers und früheren Sonova-Chef Valentin Chapero nicht aus.

Bei Rieter sei Veraison eingestiegen, weil der Spinnmaschinenhersteller "unterbewertet" sei, sagte Greber weiter. Allein die beiden Segmente Komponenten und Service entsprächen dem heutigen Börsenwert. "Die Börse glaubt also nicht daran, dass das Maschinengeschäft Wert schafft, und auch nicht an das Ziel von 10% Ebit-Marge bei 1,3 Milliarden Franken Umsatz." Entsprechend sei das Rieter-Ziel "an sich" falsch. Veraison hält an Rieter laut Angaben vom Juli einen Anteil von 5,04%.

Die Zehnder-Gruppe, wo Veraison rund 10 Prozent des Kapitals und knapp 6 Prozent der Stimmrechte hält, sieht Greber "auf gutem Weg". Die in den Bereichen Heizung und Lüftung tätige Gruppe habe mit der Verlagerung nach Frankreich einen notwendigen Schritt gemacht. Allerdings betrügen die Personalkosten noch immer 34%. "In der Industrie gibt es eine goldene Regel, die besagt, sie sollten unter 30% sein"

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