(Neu: Rekordhoch erreicht, Analystenkommentar Warburg Research, mehr Details zur Kursentwicklung)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktie des Bezahldienstleisters Wirecard hat ihre Rekordjagd auch am Donnerstag fortgesetzt. Sie stieg bis auf 154,80 Euro. Zuletzt kam das Papier zwar wieder etwas zurück, notierte mit 153,15 Euro aber immer noch 1,06 Prozent im Plus. Sollte die Aktie auch zum Xetra-Schluss zu den Gewinnern gehören, wäre es der 12. Tag mit einem Kursplus in Folge. Seit dem 29. Mai zog der Kurs kontinuierlich um fast ein Fünftel an.

Nach wie vor treiben optimistische Analystenstudien und das derzeit positive Umfeld für Fintechs nach dem Börsengang des niederländischen Wettbewerbers Adyen den Preis nach oben. Im bisherigen Jahresverlauf zog der Börsenwert Wirecards um rund zwei Drittel auf mehr 19 Milliarden Euro nach oben. Damit ist der Konzern deutlich mehr wert als die Commerzbank und rückt auch der Deutschen Bank auf die Pelle: Bis zu deren Marktkapitalisierung von rund 20 Milliarden Euro fehlen weniger als 5 Prozent.

Am Donnerstag profitierte die Aktie unter anderem auch von einer positiven Studie der Investmentbank Kepler Cheuvreux. Analyst Sebastien Sztabowicz erhöhte sein Kursziel um 50 Euro auf 185 Euro. Das ist aktuell das höchste der 19 von dpa-AFX erfassten Experten.

Rückenwind lieferte zudem der starke Börsengang des Branchenkollegen und Wettbewerbs Adyen am Vortag. Dessen Kurs hatte sich am ersten Handelstag fast verdoppelt. Am Donnerstag hielt er sich trotz des starken Vortagesgewinne stabil. Analyst Marius Fuhrberg von Warburg Research sieht angesichts der Bewertung von Adyen bei Wirecard sogar noch ein gewisses Aufholpotenzial.

Manch ein Börsianer warnt nach dem starken Lauf aber auch schon vor einem zwischenzeitlichen Rückschlag. So tendieren Anleger nach starken Kursanstiegen dazu, zwischendurch auch mal Kasse zu machen.

Grundsätzlich profitiert der Konzern aber weiterhin - wie die gesamte Branche - vom Trend bargeldlos zu bezahlen: Binnen zehn Jahren hat sich der Wert der Aktien um fast 3000 Prozent gesteigert. Dellen im Chart wie während der Weltfinanzkrise oder der Attacke von Leerverkäufern im Jahr 2016 waren dabei nur kurze Rücksetzer./mis/zb/edh/zb