FRANKFURT (dpa-AFX) - Fliegt die Commerzbank aus dem Dax? Laut jüngsten Daten sieht es ganz danach aus, als müsste das teilverstaatlichte Institut seinen Platz in der ersten deutschen Börsenliga für den Münchner Zahlungsabwickler Wirecard räumen. Das letzte Wort hat der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse, der sich alle drei Monate über die aktuellen Zahlen beugt. Die Entscheidung über die künftige Zusammensetzung des Deutschen Aktienindex verkündet die Deutsche Börse am Mittwochabend (22.00 Uhr). Wirksam werden die Änderungen dann zum 24. September.

Maßgeblich für die Zugehörigkeit zum Kreis der 30 Konzerne im Deutschen Aktienindex sind Börsenumsatz (Handelsvolumen) und Börsenwert (Marktkapitalisierung) der Unternehmen. Beim Börsenwert hatte Wirecard in den vergangenen Monaten nicht nur die Commerzbank weit hinter sich gelassen, sondern auch schon die Deutsche Bank überflügelt. Die 1999 gegründete Firma aus dem Münchner Vorort Aschheim verdient ihr Geld mit Dienstleistungen rund um die Abwicklung von Zahlungen im Internet, aber auch auf sonstigen elektronischen Wegen.

Commerzbank-Chef Martin Zielke wäre der erste Chef der Bank, in dessen Amtszeit der Konzern nicht mehr im Dax vertreten wäre. Doch der Manager äußerte sich zuletzt betont gelassen zu dieser Aussicht: "Für unsere Kunden, für unser Geschäft ändert sich damit überhaupt nichts. Für die Bedeutung der Bank für die deutsche Volkswirtschaft ändert sich überhaupt nichts", sagte Zielke. Gerade für internationale Investoren ist der Dax allerdings das Aushängeschild der deutschen Wirtschaft. Die Commerzbank würde dann künftig im MDax der mittelgroßen Werte gelistet./ben/DP/nas