BERLIN (dpa-AFX) - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine mögliche Fusion von Deutsche Bank und Commerzbank als Angelegenheit der beiden Unternehmen bezeichnet. Dies sei die "Sache zweier privater Bankvorstände", sagte Scholz am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung der Eckwerte für den Bundeshaushalt.

Die Bundesregierung habe die Fusionsgespräche "zur Kenntnis" genommen. "Wir sind noch lange nicht dran", sagte Scholz. Die Entscheidungen, die zu treffen seien, seien von den Unternehmen zu treffen. Das Finanzministerium werde sich "informiert halten" und die Meinungsbildung abwarten. Die möglichen Folgen einer möglichen Bankenfusion sind Scholz zufolge nicht im Bundesetat abgebildet.

Der Bund hat einen Anteil von gut 15 Prozent an der Commerzbank. Scholz wollte eine Frage nicht beantworten, ob der Bund erwäge, den Anteil zu veräußern.

Zugleich bekräftigte Scholz, Deutschland brauche eine starke Finanzindustrie. Scholz und Finanz-Staatssekretär Jörg Kukies werben seit Monaten für starke deutsche Banken. Die Bundesregierung stehe "wirtschaftlich sinnvollen Optionen offen gegenüber". In den vergangenen Wochen hatte es wiederholt Medienberichte gegeben, Scholz und Kukies hätten die Spitzen der Deutschen Bank und der Commerzbank gedrängt, ein Zusammengehen zu prüfen./hrz/hoe/DP/nas