FRANKFURT (dpa-AFX) - Nachhaltige Geldanlagen werden in Deutschland immer beliebter. Fonds, die Kriterien wie Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung bei der Kapital-Anlage berücksichtigen, haben großen Zulauf, wie Zahlen des Fondsverbands BVI zeigen. Demnach hat sich das verwaltete Vermögen in nachhaltigen Publikumsfonds, in die private und Profi-Anleger investieren dürfen, binnen fünf Jahren mehr als verdoppelt: Von 15 Milliarden Euro Ende September 2014 auf 31 Milliarden Euro in diesem Herbst. Dazu kommen gut 50 Milliarden Euro in offenen Spezialfonds rein für Großinvestoren.

Nachhaltige Geldanlagen sind in der Finanzwelt in Mode. Oft werden bei Fonds-Investments Aktien von Unternehmen, die Geld mit Tabak, Waffen, Alkohol oder Kohle verdienen, ausgeschlossen. Ein anderer Weg ist es, in einem eingeschränkten Anlageuniversum nur die "Klassenbesten" auszuwählen - also etwa die saubersten Autohersteller oder Chemiekonzerne. Bislang sind nachhaltige Fonds aber noch eine Nische: Gemessen am Gesamtvermögen in Publikumsfonds von 1,079 Billionen Euro (1079 Mrd Euro) Ende September kommen sie auf rund 3 Prozent Marktanteil.

Druck kommt von der Politik: Die EU fördert nachhaltige Investments stärker, um die Pariser Klimaziele einzuhalten. Brüssel will den Ausstoß an Treibhausgasen in der EU bis 2030 im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent senken. Laut Schätzungen müssten dafür jährlich etwa 180 Milliarden Euro klimafreundlich investiert werden. Bankberater könnten nach EU-Plänen schon 2021 verpflichtet sein, Sparer zu fragen, ob sie ihr Geld nachhaltig anlegen wollen. Auch zwingende Hinweise auf mögliche Klimafolgen von Investments werden diskutiert./als/DP/zb