Zürich (AWP) - Der Luxusgüterkonzern Richemont präsentiert am Donnerstag, 11. Januar die Umsatzzahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (Oktober bis Dezember). Zum AWP-Konsens haben insgesamt elf Analysten beigetragen.

Q3 2017/18E
(in Mio EUR)     AWP-Konsens      Q3 16/17A 

Gruppenumsatz       3'135            3'093 
- Schmuck           1'799            1'746 
- Uhren               810              813  
- Andere              533              534 

FOKUS: Die Richemont-Gruppe berichtet am Donnerstag über die Geschäftsentwicklung im Weihnachtsquartal und veröffentlicht in erster Linie Angaben zum Umsatz und keine Gewinnzahlen. Die Luxusgütermärkte haben sich 2017 von der Baisse des Vorjahres erholt, wovon auch Richemont mit Marken wie Cartier, IWC oder Piaget profitierte. Getragen wird das Geschäft von der guten Nachfrage aus Asien, insbesondere aus China.

Da sich die Erholung in der Branche bereits im Weihnachtsgeschäft 2016 angedeutet hatte, gehen die Analysten bei Richemont für das dritte Quartal 2017/18 von einem im Vergleich zum Halbjahr (+12% in LW) geringeren Umsatzzuwachs aus. Die Vergleichszahlen aus dem Vorjahr seien im Weihnachtsquartal schwieriger zu übertreffen gewesen als dies noch im Halbjahresabschluss der Fall war, heisst es in Analystenkreisen.

Zu beachten gilt es ausserdem, dass die Aufwertung des Euro während der Monate Oktober bis Dezember einen Einfluss auf die Wachstumsraten ausübt. Das Wachstum in Lokalwährungen wird daher höher ausfallen als in der Berichtswährung Euro.

ZIELE: Konkrete Ziele gibt Richemont traditionell keine bekannt. Anlässlich der Berichterstattung zum ersten Halbjahr liess das Management Mitte November jedoch verlauten, dass die Lager der Uhrenhändler - insbesondere in Hongkong und Macau - teilweise immer noch zu gross seien. Insgesamt sieht sich die Gruppe für die Zukunft aber gut gerüstet.

Richemont will die Bedürfnisse der Kunden in der digitalen Welt stärker in den Fokus rücken. Eine wichtige Rolle spiele der Vertrieb über verschiedene Kanäle. Nebst dem traditionellen Händlerkanal und den in vergangenen Jahren aufgebauten Netz markeneigener Shops, soll in Zukunft auch der Handel über e-Commerce an Bedeutung gewinnen. Finanziell sei Richemont für die "Transformation" gut gerüstet, hiess es im November dazu.

PRO MEMORIA: Das Jahr 2017 stand für die Schweizer Uhrenindustrie im Zeichen der Erholung. Nach zwei Jahren mit starken Rückgängen dürften die Exporte wieder in Nähe der Marke von 20 Mrd CHF rücken, oder sogar darüber liegen. Das wäre ein beachtlicher Sprung, nachdem die Exporte im Vorjahr 2016 nur gerade 19,4 Mrd CHF erreichten. Im Rekordjahr 2014 waren es noch 22,2 Mrd gewesen - seither ging es bergab.

In den Monaten Januar bis November sind die Schweizer Uhrenexporte um 2,8% auf 18,2 Mrd CHF angestiegen. Dabei nahmen sie im Monat November allein nominal um 6,3% zu und im Oktober betrug das Plus gar 9,3%.

Die Richemont-Gruppe steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2017/18 (April bis September) um 10% auf 5,61 Mrd EUR und in Lokalwährungen gerechnet um 12%. Richemont habe vom allgemein verbesserten Marktumfeld und einer tiefen Vorjahresbasis profitiert, liess VR-Präsident Johann Rupert in der Mitteilung verlauten. Der Betriebsgewinn EBIT nahm derweil um 46% auf 1,17 Mrd EUR zu und die entsprechende Marge kletterte um 510 Basispunkte (BP) auf 20,8% in die Höhe. Unter dem Strich sprang der Reingewinn dank eines verbesserten Finanzergebnisses gar um 80% auf 974 Mio an.

AKTIENKURS: An der Börse blicken die Richemont-Aktien auf ein äusserst erfolgreiches Jahr 2017 zurück. Die Titel gewannen 31% dazu und belegten hinter Lonza, Sika und Julius Bär Platz vier in der SMI-Jahreswertung. Derzeit notiert das Papier bei 89 CHF, während des Allzeithoch aus dem Jahr 2013 bei 95,55 CHF steht.

Homepage: www.richemont.com

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