Genf (awp) - Beim Luxusgüterkonzern Richemont scheint der Stuhl der Personalchefin zu wackeln. Es sei eine "umfassende Überprüfung" des Bereichs Human Resources eingeleitet worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Dabei beruft sich Richemont auf zuvor erschienene Medienberichte. Das Ergebnis der Beurteilung könnte auch Einfluss auf die Zusammensetzung der Konzernleitung haben, hiess es etwas kryptisch. Die Position des Group Human Resources Director wird seit 2017 von Sophie Guieysse bekleidet, die auch im Verwaltungsrat sitzt.

Im Communiqué hiess es, der Konzern werde keinen weiteren Kommentar zu der Angelegenheit abgeben. Bei Richemont war am Abend für weitere Erläuterungen gegenüber AWP niemand erreichbar.

Das Onlineportal "Business Montres & Joaillerie" hatte zuvor geschrieben, dass der Abgang von Guieysse beschlossene Sache sei. Sie sei in die Kritik geraten, weil sie treibende Kraft hinter der Erhöhung der Bezüge für die Konzernleitung um 35 Prozent sein soll, während andere leitende Manager Lohneinbussen von 20 Prozent und das Personal gar Bonuskürzungen von 25 bis 50 Prozent hätten hinnehmen müssen.

Die Bonuskürzung beim Personal hätten in mehreren Produktionsstätten in Italien bereits zu Streiks geführt, hiess es im Artikel. Diese könnten auch auf die Schweiz übergreifen.

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