Dank einer starken Nachfrage in den Regionen Asien-Pazifik und Europa stiegen in den ersten fünf Monaten (per Ende August) die Verkäufe währungsbereinigt um 25 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro, wie der Genfer LVMH-Rivale am Montag am Tag der Generalversammlung mitteilte. In den Region Asien Pazifik und Europa verbucht der Hersteller von Cartier-Schmuck und Uhren sowie der Zeitmesser der Marken A. Lange & Söhne, Baume & Mercier und IWC gut zwei Drittel seiner Verkäufe. Ein Großteil des Umsatzplus ging allerdings auf die Konsolidierung der Internet-Handelstöchter Yoox-Net-A-Porter und Watchfinder zurück. Akquisitionsbereinigt belief sich das Plus auf zehn Prozent.

Verwaltungspräsident Johann Rupert gab sich zuversichtlich über die weitere Entwicklung. Die Verkäufe an den Einzelhandel hätten angezogen - dies sollte zu einer Erholung im Großhandel führen. Um die Lagerbestände bei den Einzelhändlern abzubauen, will Richemont weiterhin weniger liefern, als diese an die Endkunden verkauften. Richemont musste in den vergangenen Jahren vom Einzelhandel wegen des schlechten Absatzes nicht verkaufte Uhren zurücknehmen.

NEUER KONZERNCHEF KOMMT AUS DEN EIGENEN REIHEN

Auf der Suche nach einem neuen Chef ist Richemont in den eigenen Reihen fündig geworden. Der bisherige Leiter des Uhrengeschäfts, Jerome Lambert, übernimmt den Posten. Rupert hatte im November 2016 auch die operative Leitung des Konzerns vom langjährigen Chef Richard Lepeu übernommen.

Patrik Schwendimann, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), erwartet aufgrund der Umsatzwachstums eine starke Gewinnentwicklung. Die Wahl von Lambert zum neuen Konzernchef überraschte die Experten kaum. Lambert sei ja bereits für das gesamte Geschäft mit Ausnahme von Cartier und Van Cleef & Arpels verantwortlich gewesen, kommentierte Rene Weber von der Bank Vontobel.

An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an. Die Aktie legte in einem freundlichen Markt um 1,5 Prozent auf 83,36 Franken zu.