Der Umsatz kletterte im dritten Quartal des am 31. März 2018 endenden Geschäftsjahres 2017/18 währungsbereinigt um sieben Prozent auf 3,119 Milliarden Euro, wie der Genfer Konzern am Donnerstag mitteilte. Damit wuchs der hinter dem französischen Branchenprimus LVMH zweitgrößte Hersteller von edlen Uhren, Schmuck, teurer Bekleidung und Lederwaren wie erwartet nicht mehr so schnell wie im ersten Halbjahr, als das Plus zwölf Prozent betragen hatte. Dies lag aber auch an besonders schwachen Halbjahres-Vergleichszahlen im Zeitraum 2016/17. Angaben zum Gewinn sowie eine Geschäftsprognose machte Richemont wie üblich nicht.

Während die Verkäufe von Schmuck der Marken Cartier oder Van Cleef & Arpels im abgelaufenen Quartal um elf Prozent auf 1,83 Milliarden Euro zulegen konnten, stagnierte der Absatz von Markenuhren wie IWC oder Vacheron Constantin fast bei 781 Millionen Euro. Dass das Uhrengeschäft schlechter als von Analysten erwartet aufgefallen ist, erklärt Patrik Schwendimann von der Zürcher Kantonalbank (ZKB) mit der vorsichtigen Lagerpolitik des Unternehmens. Richemont hält sich mit den Lieferungen an den Einzelhandel zurück, weil der Konzern in den Vorjahren wegen des schlechten Absatzes nicht verkaufte Uhren zurücknehmen musste. Über die eigenen Boutiquen konnten die Schweizer den Absatz der edlen Zeitmesser dagegen steigern.

Richemont zufolge war das Wachstum erneut im Raum Asien-Pazifik sowie in Amerika und im Nahen Osten besonders stark. Zurückhaltung übten dagegen die Europäer.

An der Börse waren Richemont-Aktien gefragt. Die Papiere stiegen um zwei Prozent. Analysten begrüßten das unerwartet starke Wachstum im Schmuckgeschäft und die Erholung bei den Uhrenverkäufen in den eigenen Verkaufsläden. Erstmals nach zwei Jahren rückläufiger Exporte dürften die Verkäufe der Schweizer Uhrenindustrie ins Ausland 2017 wieder gestiegen sein.

Dagegen brachen die Aktien des dänischen Konkurrenten Pandora um 13 Prozent ein. Der Schmuckhersteller verfehlte aufgrund negativer Währungseinflüsse und der schwierigen Situation im US-Einzelhandel die eigenen Ziele und schraubte die Erwartungen an die Gewinnmargen und das Umsatzwachstum für die nächsten Jahre zurück.