Zürich (awp) - Die Aktien des Uhren- und Schmuckhersteller Richemont sind am Freitag gut in den Handel gestartet. Richemont hat im Vorfeld des am Montag beginnenden Genfer Uhrensalons die Umsatzzahlen zum Weihnachtsquartal vorgelegt. Diese seien besser ausgefallen als man dies befürchtet habe, meinten Analysten.

Die Aktien von Richemont gewinnen in einem freundlichen Gesamtmarkt (SMI: +0,6%) gut an Wert. Um 09.50 Uhr steht der Kurs bei 67,78 Franken, was im Vergleich zum Vortag ein Plus von 3,0 Prozent ergibt. Die Titel des Branchennachbars Swatch ziehen mit +1,7 Prozent weniger stark an.

Mit den heutigen Kursgewinnen setzen sich Richemont weiter von den Ende Dezember erzielten 52-Wochen-Tiefst ab. Das Papier war wie die Titel des Konkurrents Swatch im vergangenen Jahr mit aufkommenden Konjunktursorgen und der Angst vor einer Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China um beinahe 30 Prozent zurückgefallen.

Im Weihnachtsquartal, also in den Monaten Oktober bis Dezember, hat sich die Wachstumsdynamik bei Richemont so wie von Analysten erwartet abgeschwächt. Organisch legte der Umsatz um 5 Prozent zu, nachdem im ersten Halbjahr noch ein Plus von 8 Prozent erreicht wurde.

Bei Goldman Sachs spricht man trotzdem von einem soliden Weihnachtsgeschäft für die Richemont-"Maisons". Die enttäuschende Umsatzentwicklung zum Ende des ersten Halbjahres hin im Monat September sowie Unsicherheitsfaktoren wie die "Gelbwesten"-Unruhen in Frankreich oder die schwachen Detailhandelszahlen in Hongkong hätten eine deutlichere Abschwächung zur Folge haben können, hiess es bei RBC.

Dennoch hat die ZKB die Gewinnschätzungen reduziert und das Rating für die Richemont-Aktien auf "Marktgewichten" von zuvor "Übergewichten" gesenkt. Auch wenn die Umsatzzahlen wegen der Unruhen in Frankreich relativiert werden könnten, sei der Umsatztrend in den eigenen Boutiquen auf Verlangsamungskurs, begründete Analyst Strittmatter die Rating-Senkung.

Die Bank Vontobel verweist in seinem Kommentar auf den Umsatzrückgang in Europa, wo das Geschäft durch Ladenschliessungen während der Unruhen in Frankreich geprägt war. Und in Asien-Pazifik habe das Geschäft in Hongkong zu einer Abnahme der Wachstumsdynamik geführt, was am Markt jedoch erwartet worden sei.

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