Genf (awp) - Der Luxusgüterkonzern Richemont hat im Sommerhalbjahr den Umsatz gesteigert und dabei vor allem mehr Schmuck verkauft. Allerdings bekam Richemont die Probleme in Hongkong zu spüren und verfehlte mit den Ergebnissen die Erwartungen.

Der Konzernumsatz nahm in den Monaten April bis September um 9 Prozent 7,40 Milliarden Euro zu, wie Richemont am Freitag bekanntgab. Um Währungseffekte sowie um Zu- und Verkäufe bereinigt rückte er um 6 Prozent vor.

Deutlich abgeschwächt hat sich das Wachstum in Asien-Pazifik (+5%). Der Grund sind die Unruhen in Hongkong, wo die Einnahmen im zweistelligen Prozentbereich einbrachen. In allen weiteren Regionen ist Richemont gewachsen.

Einmal mehr konnte Richemont im grössten Bereich Schmuck mit den Marken Cartier und Van Cleef & Arpels zulegen: Der Umsatz nahm um 8 Prozent auf 3,74 Milliarden zu. Der Umsatz im Bereich Specialist Watchmakers mit Marken wie IWC oder Piaget stieg nur um 1 Prozent auf 1,57 Milliarden Euro.

Im neu eingeführten Segment "Online Distributors" kletterten die Verkäufe mit den Übernahmen des Onlinehändlers Yoox-Net-A-Porter und Watchfinder.com um 32 Prozent auf 1,18 Milliarden in die Höhe.

Ergebnis unter den Erwartungen

Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 3 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. Die dazugehörige Marge kam bei 15,7 Prozent zu liegen nach zuvor 16,6 Prozent. Höhere Kosten etwa fürs Verkaufsnetzwerk drückten auf die Profitabilität.

Unter dem Strich brach der Reingewinn um 61 Prozent auf 869 Millionen Euro ein. Der Grund dafür ist ein Bewertungsgewinn auf Yoox-Aktien, den Richemont vor einem Jahr im Rahmen der Vollübernahme der Italiener verbuchen konnte.

Mit den Kennzahlen hat Richemont die Vorgaben der Analysten verfehlt, vor allem mit den Ergebnissen. Im Vorfeld haben die Experten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 7,44 Milliarden Euro, einem EBIT von 1,24 Milliarden und einem Reingewinn von 948 Millionen gerechnet.

Zu Aussichten äussert sich das Management von Richemont seit jeher äusserst zurückhaltend und Prognosen zu Geschäftszahlen werden in der Regel nicht abgegeben - so auch diesesmal.

mk/ra