Bis 2022 sollten so in Erfurt rund 600 neue Arbeitsplätze entstehen, kündigte CATL-Chef Robin Zeng am Montag in Berlin an. Das Werk soll eine Kapazität für Batteriezellen von rund 14 Gigawattstunden haben. In der ersten Phase würden so 240 Millionen Euro investiert, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD).

Die Chinesen kommen so deutschen Initiativen zuvor, die die erste Produktion zumindest unter europäischem Dach angepeilt hatten. Kanzlerin Angela Merkel sagte, sie habe zur Kenntnis nehmen müssen, dass dies im Moment nicht möglich sei. "Wenn wir es selber könnten, wäre ich auch nicht traurig gewesen." Allerdings schließe das nicht aus, dass sich noch ein Wettbewerb mit chinesischen Anbietern entwickele. "Ersteinmal zeigt dies, unser Markt ist an dieser Stelle offen", sagte Merkel. Deutsche Autoproduzenten und auch Zulieferer zeigen sich bislang zurückhaltend dabei, eine eigene Produktion aufzubauen und wollen lieber Batteriezellen einkaufen.

CATL will nun alle Autoproduzenten wie Daimler, Volkswagen und BMW beliefern. BMW kündigte bereits an, Aufträge in Höhe von vier Milliarden Euro an CATL zu vergeben. 1,5 Milliarden Euro davon in Deutschland. Zugleich werde sich BMW an der Fabrik in Erfurt beteiligen. Ein Volumen nannte der Konzern nicht, der bereits seit 2011 mit CATL zusammenarbeitet. Wirtschaftsminister Tiefensee sprach von harter Konkurrenz um den ersten Standort für eine solche Fabrik. "Die wichtigste Investitionsentscheidung der letzten zehn Jahre wird Thüringen in die erste Liga für Bau sowie Forschung und Entwicklung von Batteriezellen katapultieren."