FRANKFURT/HANNOVER (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft IG BCE fordert mehr Geld für die rund 25 000 Beschäftigten in der deutschen Kautschuk-Industrie. In der diesjährigen Tarifrunde wolle man einen Anstieg der Entgelte über der Inflationsrate und ein doppeltes Urlaubsgeld erreichen, erklärte die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Mittwoch in Hannover. Angepeilt für einen Abschluss mit 12 Monaten Laufzeit sei auch Arbeitszeitentlastung.

Wegen der Corona-Krise seien schnelle Verhandlungen und eine kurze Laufzeit des Tarifvertrags nötig, um bald unter normalisierten Bedingungen erneut zu verhandeln. "Unabhängig von der derzeitigen Situation müssen wir daran arbeiten, die Attraktivität der Kautschuk-Industrie zu erhöhen, um das Fachkräfteproblem zu lösen", erklärte IG-BCE-Verhandlungsführer Marc Welters. Von einem doppelten Urlaubsgeld könnten gerade die unteren Lohngruppen profitieren.

Rund die Hälfte der Kautschuk-Beschäftigten arbeitet demnach in der Auto- oder Autozuliefererbranche. Regionale Schwerpunkte sind etwa Hannover mit dem Autozulieferer und Reifenhersteller Continental sowie Fulda und Hanau mit Goodyear. Die Tarifverhandlungen sollen am 22. April losgehen, die IG BCE setzt sich aber für einen früheren Start ein./als/DP/jha