FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Immobilienverwalter Corestate Capital will auch 2020 vom Immobilienboom profitieren. Angesichts eines vielversprechenden Jahresauftakts dürfte der Umsatz auf 325 bis 335 Millionen Euro wachsen, teilte das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mit. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf 180 bis 190 Millionen Euro steigen, und unter dem Strich sollen bereinigt 145 bis 155 Millionen Euro hängen bleiben. Der Aktienkurs stieg kräftig.

Analyst Julius Stinauer von der Investmentbank Hauck & Aufhäuser schrieb in einer ersten Reaktion von einem starken Ausblick auf das neue Jahr. Weitere Übernahmen seien zudem in den Prognosen nicht enthalten. Solche Schritte könnten aber zu Kurstreibern werden. Allerdings schränkte der Experte ein, dass er bei Corestate eher gegen Ende 2020 mit Zukäufen rechnet.

Angesichts des Ausblicks nimmt sich Corestate-Chef Lars Schnidrig beim operativen Ergebnis ein Plus von mindestens 2,9 Prozent und beim bereinigten Gewinn einen Anstieg um mindestens 10,7 Prozent vor. 2019 war das Ebitda leicht auf rund 175 Millionen Euro gefallen, der bereinigte Gewinn sank auf etwa 131 Millionen Euro. Allerdings hatte das Unternehmen im Jahr davor von positiven Einmaleffekten beim Verkauf von Immobilien profitiert.

Der Umsatz von Corestate stieg 2019 um knapp 4 Prozent auf rund 303 Millionen Euro. Die Dividende soll nun um zehn Cent auf 2,60 Euro je Aktie steigen.

Für die Aktien ging es am Dienstag an der Spitze des Nebenwerte-Index SDax um zuletzt etwas mehr als acht Prozent auf 44,50 Euro nach oben. In der Spitze hatten sie mit 45,80 Euro den höchsten Stand seit August 2018 erklommen.

Die Corestate-Anteilsscheine waren im Oktober 2019 unter Druck geraten, nachdem eine Leerverkaufsposition des kalifornischen Hedgefonds Muddy Waters öffentlich geworden war. Muddy Waters ist dafür bekannt, auf angebliche Schwachstellen von Unternehmen zu verweisen und in diesem Zusammenhang auf fallende Kurse zu wetten. Der Kurs von Corestate sackte damals unter die Marke von 26 Euro, erholte sich aber rasch und machte die Verluste bis Ende Dezember wett.

Insgesamt verwaltet Corestate den Angaben zufolge mittlerweile ein Fondsvermögen von 28,3 Milliarden Euro, worin auch eine Übernahme Anfang 2020 enthalten ist.

Bereits zum Wochenstart hatte Corestate mitgeteilt, dass der ehemalige DWS-Manager Georg Allendorf auf der anstehenden Hauptversammlung in den Aufsichtsrat gewählt werden und anschließend dessen Führung übernehmen soll. Allendorf sei ein ausgewiesener Immobilienfachmann mit einer guten Reputation, schrieb Hauck & Aufhäuser-Analyst Stinauer./mis/stw/men