FRANKFURT/LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Unternehmerfamilie Reimann will das Kaffee- und Restaurantgeschäft aus ihrer Investmentfirma JAB an die Börse bringen. Peter Harf, Chef der Dachgesellschaft, kündigte im Gespräch mit der "Lebensmittel Zeitung" am Donnerstag an, die Gesellschaften Acorn und Pret Panera an den Kapitalmarkt zu führen. "Beide Gesellschaften wollen wir in den nächsten zwei bis drei Jahren separat an die Börse bringen", erklärte er.

In der Acorn Holdings sind die Kaffee- und Teefirmen Jacobs Douwe Egberts (JDE), Keurig Dr Pepper und Peet's Coffee gebündelt. In der Restaurant-Dachgesellschaft Pret Panera fasst JAB ferner unter anderem die 2018 übernommene britische Sandwich-Kette Pret-a-Manger mit über 530 Läden und die US-Bäckereikette Panera Bread zusammen.

Die Reimanns, eine der reichsten deutschen Familien, waren in den vergangenen Jahren über die JAB Holding vor allem in den USA auf milliardenschwere Einkaufstour gegangen. So übernahmen sie 2012 die Kaffeehaus-Kette und Rösterei Peet's Cofee & Tea und 2015 den Kaffeekapsel- und Kaffeemaschinenhersteller Keurig Green Mountain. Mit ihrer Expansion hat sich JAB in den USA zum Konkurrenten von Nestlé aufgeschwungen, dem größten Kaffeeanbieter weltweit.

Die aus Mannheim stammende Reimann-Familie besaß laut Schätzungen des "Manager Magazin" 2018 ein Vermögen von rund 33 Milliarden Euro. Den Grundstein legte sie mit dem in Ludwigshafen gegründeten Reinigungs- und Waschmittelunternehmen Benckiser. Die Reimanns sind heute einer der größten Aktionäre am globalen Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser. Jüngst kündigte die JAB Holding an, ihren Anteil am US-Kosmetikkonzern Coty ("Calvin Klein", "Gucci") aufzustocken und die Mehrheit zu übernehmen. Die Investmentfirma will dafür bis zu 1,75 Milliarden Dollar (1,55 Mrd Euro) ausgeben./als/DP/edh