Zürich (awp) - Die Bankaktien sind auch am Donnerstag wenig gefragt und setzen den Abwärtstrend vom Vortag fort. Auch in den USA hatten die Bankaktien zur Schwäche geneigt. Händler verweisen auf die Zinsbeschlüsse der US-Notenbank (Fed) und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und den damit zusammenhängenden Rückgang der Anleiherenditen. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen gilt als Richtungsweiser für Bankaktienkurse. "Steigt die Rendite, steigen die Bankaktien und umgekehrt", sagte ein Händler.

Die Papiere der Grossbanken Credit Suisse (-1,9%) und UBS (-1,8%) sowie des Vermögensverwalters Julius Bär (-1,5) Prozent führen die Verlierer an der schwächeren Schweizer Börse an. Der SMI verliert 0,4 Prozent.

Am Mittwoch hatten negative Aussagen von UBS-Chef Sergio Ermotti zum Geschäftsgang im ersten Quartal für lange Gesichter bei Aktionären und für kräftige Kursabschläge bei den Bankaktien gesorgt.

Am Vorabend hatte die Fed signalisiert, dass es im laufenden Jahr keine weitere Zinserhöhung in USA geben wird. Ausserdem will die Notenbank das Abschmelzen ihrer billionenschweren Bilanz stoppen.

Die SNB rüttelt ihrerseits nicht an den Zinsen und setzt die lockere Geldpolitik fort. Die SNB habe ein "sehr dovishes Signal an die Märkte" gegeben und schwenke damit auf den Kurs der Fed und EZB ein, die jeweils ebenfalls zurückhaltende Vorlagen geliefert hätten. "Mit einer Leitzinserhöhung ist mithin auf absehbarer Zeit in der Schweiz nicht zu rechnen", sagte Daniel Hartmann, Chefökonom bei der Bantleon Bank.

Damit blieben auch die Ertragsaussichten für die Banken gedämpft, heisst es am Markt. "Wie sollen die Banken Geld verdienen, wenn die Zinsen bei Null sind und die Anleger sich daher zurückhalten. Und die Phase der ultratiefen oder gar negativen Zinsen dauert ja auf ewige Zeit an", sagt ein Händler.

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