"Nach zehn Jahren ist es sicher legitim zu überprüfen, ob gewisse Regulierungen allenfalls unnötig sind und wie die Regulierungskosten optimiert werden könnten", sagte Thomas Jordan in einem Interview der "NZZ" vom Freitag. Die Schweiz habe sich hierbei auf das Wesentliche konzentriert: Es sei wichtig, dass die Institute gut mit Kapital ausgestattet seien. Die Vorgaben im Gesetz seien vernünftig und müssten umgesetzt werden, sagte Jordan dem Blatt.

Auch beim Anlegerschutz hätten die Regulierer viel bewegt. "Das ist angesichts der Krise zwar verständlich und berechtigt. Er verursacht aber bei den Banken hohe Kosten, und zwar auch bei Geschäften, wo es um qualifizierte Anleger geht", sagte Jordan. Viele Banken in der Schweiz haben die europäischen Richtlinien unter MiFID II weitgehend übernommen und ihre Systeme zum Jahreswechsel darauf umgestellt. "Die Vorstellung, dass man jeden Anleger stets zu 100 Prozent schützen kann, ist eine Illusion. In einer freiheitlichen Ordnung müssen Investoren, die in der Hoffnung auf einen Gewinn einen Entscheid fällen, auch einmal Verluste einfahren und auf die Nase fallen können. Vater Staat sollte dies nicht jedes Mal komplett verhindern", sagte Jordan.