Zürich (awp) - Die Credit Suisse fordert von der britischen Steuerbehörde vor Gericht Geld zurück, welches sie vor Jahren als Steuer auf Bonuszahlungen bezahlt hat. Dabei geht es um einen Betrag in Höhe von mindestens 239 Millionen Pfund, wie die "Sunday Times" (Ausgabe vom 16.06.) und die "Financial Times" (Ausgabe vom 17.06.) unter Berufung auf mit der Sache betrauten Personen berichteten.

Das Geld, welches die Credit Suisse zurückfordert, hatte die Bank an die vom britischen Staat für das Einsammeln von Steuern beauftragte HM Revenue & Customs überwiesen, wie es in den Medienberichten weiter heisst. Es handelte sich demnach um eine zusätzliche Steuer, welche für die von Dezember 2009 bis April 2010 gewährten Bonuszahlungen an britische Investmentbanker erhoben wurde. Mit dieser Steuer habe die damalige Labour-Regierung im Anschluss an die Finanzkrise versucht, die britischen Staatsfinanzen aufzubessern.

Die Credit Suisse kritisiert dem "Sunday Times"-Bericht zufolge die Abgabe als ungerecht und diskriminierend. Denn betroffen seien nur jene Bonuszahlungen gewesen, die in diesem bestimmten Zeitraum von vier Monaten zugesprochen wurden. Die Abgabe sei daher rechtswidrig und verstosse gegen EU-Gesetze, zitierte die Zeitung aus ihr vorliegenden Gerichtsunterlagen.

Bei der Credit Suisse selbst bestätigte ein Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP das Gerichtsverfahren. Zum laufenden Verfahren gibt die Bank jedoch keine weiteren Kommentare ab.

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