New York (awp) - Im Skandal um Milliardenkredite an Mosambik hat der ehemalige Credit-Suisse-Banker Andrew Pearse in einem Prozess in New York zugegeben, mindestens 45 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern erhalten zu haben. Für das Schmiergeld habe er Kredite in Höhe von 2 Milliarden Dollar an Unternehmen in Mosambik arrangiert, erklärte der Ex-CS-Banker am Donnerstag (Ortszeit) laut der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Pearse ist Zeuge im Prozess gegen den Verkaufsmitarbeiter der libanesischen Privinvest Group, Jean Boustani, der des Betrugs von amerikanischen Investoren angeklagt ist. Pearse sagte aus, dass Boustani ihm das Bestechungsgeld angeboten habe, wenn die Credit Suisse im Gegenzug die Transaktionsgebühren für den Kredit senken würde.

Gemäss der Anfang Januar vor dem Bundesgericht in Brooklyn veröffentlichten Anklage hätten mit den Krediten von total rund 2 Milliarden Dollar Entwicklungsprojekte in dem armen Staat etwa für den Thunfischfang, die Küstenüberwachung und Werften finanziert werden sollen. Rund 200 Millionen Dollar davon flossen allerdings in persönliche Taschen und für Schmiergeldzahlungen von Beamten. Allein Mosambiks Ex-Finanzminister soll 7 Millionen Dollar eingestrichen haben.

Das Schiffbauunternehmen Privinvest hat laut Aufzeichnungen, die den Geschworenen vorgelegt wurden, regelmässig Zahlungen von 1 Million Dollar auf das Konto von Pearse in Abu Dhabi getätigt, wie Bloomberg weiter schrieb. Pearse erklärte, dass er mindestens 2 Millionen Dollar, die er von Boustani erhalten habe, mit der ehemaligen ihm untergebenen CS-Managerin Detelina Subeva geteilt habe. Er habe ein Verhältnis mit Subeva gehabt, sagte Pearse laut Bloomberg. Subeva hat sich schuldig bekannt und wird ebenfalls als Zeugin der Anklage gegen Boustani aussagen.

Am Mittwoch hatte Pearse, der sich der Verschwörung für schuldig bekannte, laut Bloomberg ausgesagt, dass noch vier weitere ehemalige CS-Banker Millionen an Schmiergeldern von Privinvest angenommen hätten. Die vier hätten der Bank falsche Informationen über Privinvest geliefert. Darunter seien Subeva und der Ex-Banker Surjan Singh.

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