Vor dem Hintergrund der Corona-Krise hat die US-Notenbank Fed den amerikanischen Banken weitreichende Auflagen gemacht zur Stärkung ihrer Kapitalbasis.

Bis mindestens zum vierten Quartal müssen große Banken auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verzichten, wie die Fed am Donnerstag mitteilte. Damit sollen die Institute gestärkt werden, um die Folgen der Viruskrise besser zu überstehen. Auf die Geldhäuser könnten Kreditverluste von insgesamt 700 Milliarden Dollar zukommen, schätzt die Fed in ihrem Stresstest, bei dem 34 Banken untersucht wurden.

Die Notebank teilte nicht mit, wie die einzelnen Häuser im Detail abschnitten - aber alle bestanden ihn. Grundsätzlich könnten die Institute - also auch die US-Tochter der Deutschen Bank - einen schweren, stürmischen und lang anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung überstehen. "Zum ersten Mal in den zehn Jahren, in denen wir Stresstests durchführen, verlangen wir von allen großen Banken, dass sie ihren Kapitalbedarf neu bewerten und ihre Kapitalpläne der Federal Reserve im Laufe dieses Jahres erneut vorlegen", sagte Fed-Vizechef Randal Quarles.

Als Konsequenz aus der Finanzkrise 2008/09 testet die Fed jedes Jahr, wie die großen, in den USA aktiven Häuser mit einer Wirtschaftskrise zurecht kämen. In diesem Jahr prüfte sie zudem die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kapitalpolster der Banken. Bei ausländischen Banken, die wie die Deutsche Bank eine US-Sparte haben, will die Fed unter anderem herausfinden, ob und wie viel die Tochter Kapital an ihre Mutter übertragen darf. Anders als in den Vorjahren veröffentlicht die Fed die Ergebnisse nicht in zwei Teilen sondern auf einmal.

Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bank den Stresstest zum ersten Mal seit Jahren bestanden. 2018, 2017 und 2015 konnte sie die Aufseher nicht überzeugen.