Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CS: Die Grossbank Credit Suisse dürfte gemäss "SonntagsZeitung" bei der am Donnerstag anstehende Publikation "bessere Zahlen vorlegen als befürchtet". So sei der ausgewiesene Vorsteuerverlust im Vergleich zum ersten Quartal trotz höherer Restrukturierungskosten deutlich zurückgegangen, schreibt die Zeitung. "Unkenrufen zum Trotz" seien netto auch keine Kundengelder abgezogen worden, auch in der Schweiz nicht. Auch die "Finanz und Wirtschaft" prognostiziert, dass es für die CS "besser kommt als gedacht". (SoZ, S. 31, FuW, s. 5)

SUNRISE: Der neue CEO des Telekomunternehmens Sunrise, Olaf Swantee, will mit seinem Unternehmen "dynamischer" werden. So müsse Sunrise das Netz permanent verbessern. Denn das Datenvolumen wachse jährlich um 60-90% und das Unternehmen müsse die Bedürfnisse der Kunden antizipieren können, sagte Swantee in einem Interview mit der Zeitung "Le Temps" vom Samstag. Sunrise solle aber auch stärker von seinen Abkommen mit anderen Partnern in Europa profitieren, um Synergien im Einkauf und bei den Dienstleistungen zu erreichen. (Le Temps, S. 9)

ZKB: Der CEO der Zürcher Kantonalbank (ZKB), Martin Scholl, gibt sich zur Lage auf dem Hypothekarmarkt gelassen. Ein Zinsanstieg, der viele Hypothekarschuldner in Schwierigkeiten bringen könnte, mache ihm keine Sorgen, sagte er in einem Interview mit dem "Tagesanzeiger" vom Samstag. Aktuell gebe es auch keine Anzeichen dafür. Und sollte er doch kommen, sei die ZKB vorbereitet: "Wir sind schon früh auf die Bremse getreten und bei den Hypotheken drei, vier Jahre schwächer gewachsen als der Markt." Insgesamt sei die ZKB "gut unterwegs", sagte der CEO weiter. Das 1. Halbjahr habe die Erwartungen erfüllt. Keine neuen Auskünfte konnte Scholl zum US-Steuerstreit geben. "Das Thema beschäftigt uns jetzt schon seit Jahren und wir hoffen, möglichst bald eine Einigung mit den US-Behörden zu erreichen. Den Zeitpunkt bestimmen aber nicht wir." (Tagesanzeiger, S. 7)

CHARLES VÖGELE: Das Modeunternehmen Charles Vögele schliesst laut einem Bericht der "NZZ am Sonntag" seine Filiale im Zentrum von Zürich an der Sihlstrasse. Der neue Mieter sei bereits gefunden - die Migros werde dort einen "SportXX" einrichten. Bei Charles Vögele sind 16 Mitarbeitende betroffen, Einzelne sollen Stellen in umliegenden Filialen erhalten. Dass Charles Vögele "eine der besten Lagen dichtmacht" wertet die Zeitung als Hinweis, dass sich der Kleiderhändler von seinem Kerngeschäft verabschieden will. (NZZaS, S. 21)

ERMITTLUNGEN IN GENF: Die Genfer Staatsanwaltschaft ermittelt laut der "SonntagsZeitung" (SoZ) gegen den ehemaligen russischen Bankier Serge Pugatschow und hat offenbar Konten blockiert. Pugatschow soll Gelder in Höhe von rund 700 Mio USD, welche die russische Zentralbank zur Rettung der Pugatschow gehörenden Meschprombank ausbezahlt hatte, auf Konten bei der Société Générale in Genf verschoben haben, berichtet die SoZ in ihrer jüngsten Ausgabe. Die Gelder wurden laut dem Bericht auf das Konto einer zypriotischen Firma transferiert, die von Pugatschow und dessen Sohn Alexander kontrolliert wurden. Von dort seien sie auf weitere Konten bei der Société Générale, aber auch auf Konten anderer Offshore-Firmen bei anderen Banken verschoben worden. Viele der Offshore-Firmen seien von der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca gegründet worden. (SoZ, S. 29)

AIA: Die Einführung des automatischen Informationsaustauschs (AIA) mit der EU ab 2018 zeigt immer stärkere Wirkung. Die Zahl der Meldungen von ausländischen Bankkunden an die Steuerbehörden hat nochmals markant zugenommen. So registrierte die eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV) 2015 gemäss einem Bericht der "Zentralschweiz am Sonntag" mehr als doppelt so viele Meldungen wie 2014 und fast siebenmal so viel wie im Jahr 2011. Konkret hat sich die Zahl der Meldungen in einem Jahr von 149'508 auf 328'860 erhöht, wie eine auf der Internetseite der ESTV kürzlich aufgeschalteten Statistik zeigt. Der Grund für die massive Zunahme der Meldungen liegt gemäss dem Bericht vor allem im Näherrücken des AIA mit der EU. Ein weiterer Treiber der Entwicklung sei zudem das italienische Programm für die Selbstanzeige. Dieses habe dazu geführt, dass sich die Meldungen von italienischen Bankkunden von knapp 7500 auf fast 63'000 erhöht habe.

HOTELLERIE: Weil das Berggebiet vor grossen Herausforderungen im Energie-, Bau- und Tourismussektor steht, ist aus Sicht des Hotelleriesuisse-Präsidenten Andreas Züllig ein "Masterplan" notwendig. Ein solcher soll unter anderem auch aufzeigen, wo es keine Förderung mehr gibt. "In den Bergregionen haben wir drei Industrien in Not", sagte Züllig im Interview mit der "SonntagsZeitung". Die Energiewirtschaft könne die Wasserkraft nicht mehr kostendeckend betreiben, die Bauwirtschaft werde durch die Zweitwohnungsinitiative eingeschränkt und der Tourismus leide unter dem starken Franken. Hinzu komme noch die Landwirtschaft, die sich im Strukturwandel befinde. Deshalb brauche es "eine Vision für den ganzen Alpenraum". (SoZ, S. 32)

tp