MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Veranstalter und Ticketverkäufer CTS Eventim will die Gründe und Folgen der Kündigung des Betreibervertrags zur Pkw-Maut in Deutschland eingehend prüfen. Das teilte das SDax-Unternehmen am Mittwoch in München mit. Die Papiere von CTS Eventim hatten auf das Urteil mit Verlusten reagiert. Zuletzt notierten sie am Mittwochmittag mit rund 3,5 Prozent im Minus.

Neben seinem österreichischen Joint-Venture-Partner Kapsch war CTS Eventim als einer der beiden Betreiber für die vorgesehene Erhebung und Kontrolle der Nutzungsgebühr vorgesehen. Der Stopp der geplanten Pkw-Maut durch den Europäischen Gerichtshof (EuGH) macht den Unternehmen nun einen Strich durch die Rechnung.

CTS Eventim verweist in seiner Mitteilung darauf, dass die mit dem Bund geschlossenen Verträge Schutzbestimmungen enthielten, die Vermögensschäden für die Betreibergesellschaft und ihre Gesellschafter vorbeugen sollten. Dies gelte auch für den Fall, dass die Maut nicht eingeführt werden sollte.

Sollte es so kommen, sieht Kapsch sein Ziel in Gefahr, den Umsatz 2019/2020 um mindestens fünf Prozent zu steigern. Das hatte ein Sprecher laut der Nachrichtenagentur Bloomberg mitgeteilt. CTS Eventim hatte seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr erst kürzlich leicht angehoben.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte direkt nach dem Urteil am Dienstag eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um finanzielle und organisatorische Fragen zu den Folgen des Maut-Urteils zu klären. Die obersten EU-Richter hatten die Maut für rechtswidrig erklärt, da sie Fahrer aus dem Ausland benachteilige./eas/jha/