LONDON (dpa-AFX) - Kaum ist die Daimler-Aktie ins Laufen gekommen, hebt Henning Cosman von der Investmentbank HSBC auch schon wieder die Stopkelle. Mit der Abstufung von "Hold" auf "Reduce" verordnet Cosman dem Wert ein Tempolimit, auch wenn er an seinem Ziel von 45 Euro nichts ändert. Der aktuelle Kurs hat dieses Niveau schon um 15 Prozent überschritten.

Skeptisch stimmt den HSBC-Analysten, dass auf dem derzeitigen Niveau der Aktie die bestmögliche Entwicklung eingepreist wird. Das dritte Quartal des schwäbischen Autobauers sei zwar solide ausgefallen, aber der Kapitalmarkttag am 16. November könnte die hoch gesteckten Erwartungen der Investoren verfehlen. So begrenzten Arbeitsplatzgarantien in Deutschland das Potenzial für kurzfristige Kostensenkungen.

Einsparungen von 8 Milliarden Euro bis 2021, die in den Medien kolportiert wurden, hält Cosman für unrealistisch. Er berücksichtigt nun netto lediglich eine Milliarde - nicht genug, um negative Einflüsse auf den operativen Gewinn (Ebit) aufzufangen.

Unter anderem erwartet der Experte geringere Effizienzgewinne bei der Pkw-Marke Mercedes und eine Abschwächung auf dem hochmargigen US-Nutzfahrzeugmarkt. Seine Schätzungen für den operativen Gewinn der Jahre 2019 bis 2021 senkte der Analyst und liegt damit um bis zu 18 Prozent unter den durchschnittlichen Markterwartungen./mf/tih/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 05.11.2019 / 19:32 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 06.11.2019 / 06:07 / GMT

HSBC stuft solche Aktien mit "Reduce" ein, deren Kursziel mehr als 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs liegt. Liegt das Ziel zwischen 5 und 20 Prozent unter dem aktuellen Kurs, kann die Einstufung auch "Hold" lauten.

Analysierendes Institut HSBC.