Im zweiten Quartal machte der Oberklasse-Hersteller netto einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 1,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz legte von April bis Juni um fünf Prozent auf 42,7 Milliarden Euro zu. Der Dax-Konzern hatte Mitte Juli bereits einen operativen Verlust von 1,6 Milliarden Euro im Quartal bekanntgegeben und deshalb zum zweiten Mal in kurzer Zeit seine Jahresprognose gesenkt. Gegen die Rechtsrisiken und Kosten des Skandals um zu hohe Stickoxid-Emissionen von Dieselautos bei Mercedes sicherte sich Daimler im zweiten Quartal nach Analystenschätzungen mit rund zweieinhalb Milliarden Euro Rückstellungen ab.

Zudem legte Daimler für Rückrufe wegen defekter Airbags eine Milliarde Euro beiseite. Hohe Kosten fielen auch für Modellumstellungen in der Van-Sparte an. Belastend wirkten neben hohen Vorleistungen für neue Produkte auch die Kosten für den Konzernumbau in eine Holding mit selbstständigen Tochter-Aktiengesellschaften. Insgesamt hätten sich die Sonderbelastungen im Quartal auf 4,2 Milliarden Euro summiert, erklärte der neue Vorstandschef Ola Källenius zu seiner ersten Bilanzvorlage. Der Oberklasse-Hersteller bekommt außerdem den Abschwung in der Autoindustrie weltweit zu spüren. Hier macht sich der Handelsstreit der USA unter Präsident Donald Trump mit China bemerkbar. Källenius kündigte an, die konzernweiten Sparprogramme zu verschärfen und das Produktportfolio zu überprüfen, um Daimler zurück in die Erfolgsspur zu bringen.

Beim operativen Ergebnis rechnet der Dax-Konzern im Gesamtjahr mit einem Rückgang um mehr als 15 Prozent, nachdem das Betriebsergebnis schon im vorigen Jahr um gut ein Fünftel auf elf Milliarden Euro abgesackt war. Für das zweite Halbjahr erwartet Daimler eine deutliche Verbesserung des Vorsteuerergebnisses.