MÜNCHEN (dpa-AFX) - Europaweit haben Tausende Spediteure die großen Lastwagenbauer auf Schadenersatz verklagt, weil diese in einem Kartell jahrelang Preise abgesprochen hatten. Der mit Abstand größte Prozess beginnt am Donnerstag (10.00) vor dem Landgericht München.

Mehr als 3200 meist mittelständische Spediteure fordern von den Lkw-Herstellern MAN, Daimler, DAF, Iveco und Volvo/Renault 867 Millionen Euro. Sie sollen ihnen 85 000 Lastwagen überteuert verkauft haben. Ein Gutachter der Kläger schätzt, dass das Kartell zu Preisaufschlägen von etwa 10 Prozent geführt habe. Die Lkw-Hersteller bestreiten das entschieden.

Die Spediteure haben ihre Ansprüche auf Anraten des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) an den Prozessfinanzierer Financialright claims abgetreten. Financialright tritt in dem Prozess als alleiniger Kläger auf. Der BGL erklärte, die Spediteure sparten sich so Aufwand und Kosten und überließen Financialright dafür bei Erfolg rund 30 Prozent der Entschädigungssumme.

Am Donnerstag wird es vor dem Landgericht aber zunächst darum gehen, ob Financialright überhaupt klagen darf. Die Lkw-Hersteller stellen das in Frage, denn Financialright sei ja nicht geschädigt./rol/DP/jha