PARIS (dpa-AFX) - Der französische Lebensmittelkonzern Danone stutzt seine Jahresziele für 2020 wegen der Auswirkungen der Viruskrise auf den chinesischen Markt zurecht. War das Management um Konzernchef Emmanuel Faber vor der Bilanzvorlage am Mittwoch für 2020 noch von einem flächenbereinigten Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent ausgegangen, sollen es nun 2 bis 4 Prozent werden, wie aus einer Unternehmensmitteilung hervorgeht. Die operative Marge soll zugleich mehr als 15 Prozent betragen, nachdem zuvor von mindestens 16 Prozent die Rede war. Zum Teil sei das niedrigere Margenziel auch auf verstärkte Investitionen zurückzuführen, hieß es weiter. Die Aktie gab kurz nach Handelsbeginn um ein halbes Prozent nach.

In China hat die Ausbreitung des neuartigen Virus bereits auf die Erlöse im Wassergeschäft sowie im Geschäft mit Babynahrung gedrückt. Derzeit rechnet das Management dadurch mit etwa 100 Millionen Euro weniger im ersten Quartal. Die früheren Ziele der Franzosen für 2020 waren bereits von einigen Beobachtern angezweifelt worden, nachdem Danone im Oktober bei den Jahreszielen für 2019 pessimistischer geworden war.

Zwar sei davon auszugehen, dass das globale wirtschaftliche Umfeld auch in diesem Jahr aufgrund diverser Herausforderungen unsicher und anfällig bleiben werde, hieß es nun vom Management. Mittelfristig will Danone die Umsätze aber trotz des nun gesenkten Ausblicks wieder um 3 bis 5 Prozent ankurbeln und einen Gewinn je Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich erzielen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat Danone die eigenen Umsatz- und Margenerwartungen sowie die Schätzungen von Analysten zunächst erreicht. Demnach legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr - unter anderem getrieben vom seit einiger Zeit besonders gut laufenden Geschäft mit Spezialnahrung - um 2,6 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro zu. Zwar gab es auch im konzernweiten Wassergeschäft wieder Zuwächse. Mit einem Umsatzplus von 1,5 Prozent hat das Tempo aber gegenüber dem Vorjahr hier deutlich nachgelassen. In der Sparte mit Milchfrischeprodukten ging es bei den Erlösen um 1,1 Prozent nach oben. Trotz der Umsatzsteigerungen verbuchte Danone in allen Geschäftsbereichen rückläufige Absatzmengen.

Das operative Ergebnis stieg um 8 Prozent auf 3,85 Milliarden Euro. Die operative Marge belief sich auf 15,21 Prozent, nach 14,45 Prozent im Vorjahr. Auf der Hauptversammlung Ende April will das Management eine Dividende von 2,10 Euro je Aktie vorschlagen. Für 2018 hatten Anleger 1,94 Euro je Aktie erhalten.

In den nächsten drei Jahren will der Vorstand insgesamt zwei Milliarden Euro für Nachhaltigkeitsprojekte aufwenden. Dabei geht es unter anderem um die verstärkte Nutzung von wiederverwertetem Plastik bei den Wasserflaschen der Marken Volvic und Evian.

Im vergangenen Jahr hatte die Danone-Aktie um etwa ein Fünftel zugelegt, womit das Papier im Mittelfeld des französischen Leitindex Cac 40 rangierte. Seit Jahresbeginn hat der Kurs aber - auch im Zuge der allgemeinen Marktschwäche - wieder um knapp 7 Prozent nachgegeben. Bei den auf Bloomberg erfassten Analysten-Urteilen halten sich Kauf- und Halteempfehlungen zu der Aktie in etwa die Waage. Zwei der insgesamt 31 Experten raten allerdings auch zum Verkauf./kro/mne/eas